17/10/2024 0 Kommentare
Ärmel aufkrempeln und mit Volldampf auf den Spuren Kallers
Ärmel aufkrempeln und mit Volldampf auf den Spuren Kallers
# Bericht
Ärmel aufkrempeln und mit Volldampf auf den Spuren Kallers
Was war das für eine Freude, als uns im September eine Pilgergruppe aus Polen, aus dem Ermland, besuchte! Maximilian Kaller, in diesen Tagen, am 10. Oktober vor 144 Jahren in Beuthen Oberschlesien geboren, war als junger Priester von Breslau nach Rügen entsandt worden. Hier wirkte er von 1905 bis 1917 als Pfarrer und entfaltete mit Begeisterung eine intensive Seelsorge. Er richtete sich vor allem auch an die vielen Polen, die damals als Erntehelfer auf der Insel lebten.
So wuchs rasch eine große Gemeinde heran und innerhalb kurzer Zeit bauten Rüganer und Polen drei Kirchen auf der Insel: Herz-Jesu Garz, die Waldkapelle Maria Meeresstern in Sellin und die St. Bonifatiuskirche in der jetzigen Gestalt in Bergen.
Weitere Stationen folgten in seinem priesterlichen Leben und in seinem höchsten Amt wurde er zum Bischof des Ermlandes geweiht. Das Ermland umfasst wesentliche Teile des früheren Ostpreußens. Und später war er Beauftragter der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz für die Flüchtlinge und Spätaussiedler.
Angesichts seines vielfältigen Wirkens in der Sorge um die ihm anvertrauten Seelen hatte sich schon früh nach seinem Tod eine Verehrung ergeben und es wurde von Gebetserhöhrungen berichtet. Für unseren früheren Pfarrer wurde in Rom ein Verfahren zur Seligsprechung eingeleitet. Seit einigen Jahren schon begleiten Mitglieder unserer Pfarrgemeinde dieses Verfahren mit ihren Gebeten und in diesem Frühjahr besuchte uns ein Delegat des Vatikan, um die Dokumentation im Seligsprechungsverfahren abzuschließen. Auch in den anderen Gemeinden, in denen er so segensreich wirkte wird Maximilian Kaller verehrt, besonders intensiv natürlich im Ermland, in dem er als Bischof wirkte.
Das machte die polnische Pilgergruppe deutlich. Voller Freude hatte sie sich mit dem Bus unter Leitung des Priesters André Schmeier, Domherr und Beauftragter der Polnischen Bischofkonferenz für die deutschsprachigen Minderheiten, auf den Weg gemacht um viele seiner Wirkungsstätten kennenzulernen.
Von Beuthen, seinem Geburtsort in Oberschlesien über Breslau, wo er zum Priester geweiht wurde, Sankt Annaberg, Berlin, bis nach Rügen , – und dort natürlich auch „unter Dampf“ mit dem „Rasenden Roland“ zur Heiligen Messe nach Sellin. Auf den Wegen also, auf denen damals auch Pfarrer Kaller unterwegs war. Dann ging es zurück ins Ermland, nach Allenstein. In vielen Gesprächen ist der Funke der Begeisterung auf uns übergesprungen.
Schließlich bot der Priester André Schmeier unserem Pfarrvikar Bernhard Scholtz an, für die Rügener und natürlich alle Mitglieder unserer Pfarrgemeinde St. Bernhard eine Pilgerreise nach Polen zu organisieren. Er wolle uns auf den Spuren Maximilian Kallers begleiten, die Organisation und Führung übernehmen.
So ist geplant, in der Zeit vom 27.9. bis 05.10.2025 mit einem Reisebus von Rügen aus über Stettin, die freie Prälatur Schneidemühl – Tütz – nach Allenstein zu reisen.
Dort wollen wir über die Geschichte des Ermlandes erfahren. Dazu gehören Besichtigungen von Kirchen, vor allem des geistlichen Zentrums der Ermländer, des Domes zu Fraunberg. Orte der Geschichte Deutschlands und Polens sollen aufgesucht werden. Marienburg und Danzig und das Ostseebad Kolberg besuchen wir auf dem Rückweg. So wird diese Reise zu einer guten Mischung aus geistlichem Erleben, Bildung und Erholung. Viele Gläubige bekunden bereits heute ein großes Interesse an dieser Fahrt. Auch wohl deshalb, weil einige ihre familiären Wurzeln dort haben.
Anmeldungen können aber erst dann angenommen werden, wenn ein detailliertes Programm steht und ein Reisepreis genannt werden kann. Herr Pfarrvikar Scholtz wird zu gegebener Zeit dazu Näheres mitteilen.
Der Funke der Begeisterung ist von der polnischen Reisegruppe auf uns übergesprungen. Vorfreude auf mehr !!
Werner Roß, Diakon
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