Pilgerweg der Birgitta
Mecklenburg

13. Tag Tribsees - Tessin

Wanderung von Tribsees nach Tessin: Diese Tagesetappe ist für das innere Gleichgewicht eine Herausforderung. Zwi­schen der Autobahn A20 und großen landwirtschaftlichen Flächen gibt es aber unerwartet schöne Ausblicke, alte Wege und hübsche Dörfer.

 

Ausgangspunkt: Tribsees
Ziel: Thelkow oder Tessin
Länge und Zeit:Thelkow (19 km), 6 Stunden oder Tessin (26 km), 8 Stunden

Adresse und Kontakt Übernachtung

Thelkow: Schullandheim Gutshaus Thelkow, Dorfplatz 1, 18195 Thelkow, Tel. 038205 14947 oder 0173 9563228, www.gutshaus-thelkow.de, Mehrbettzimmer, Preis: ab 13 € p.P.


Tessin: ev. Pfarrhaus Tessin, Rostocker Straße 5, 18195 Tessin, Tel. 038205 13243, tessin@elkm.de, mit Isomatte und Schlafsack kann man im Gemeindesaal übernachten, Preis: Um eine Spende wird gebeten.

Hinweis:

Proviant gibt es in den beiden Supermärkten (Edeka und Lidl), es sind heute die einzigen Einkaufsmöglichkeiten.

Jakobsmarkierung

Wegbeschreibung:

Von der St.­-Thomas­-Kirche geht es zurück durch das Stadttor auf die „Go­ethestraße“. Dieser nach rechts folgen. An der „Sülzer Chaussee“ geht es nach links. Auf dem straßenbegleitenden Rad­/Fußweg folgt der Pil­gerweg aus Tribsees hinaus, orientiert sich vor der Autobahnauffahrt der A20 nach rechts und bleibt bis Langsdorf neben der Landstraße. Die­ser lärmende Wegabschnitt wird durch wunder­bare Ausblicke auf die Schilf­, Seen­ und Sumpf­ landschaft auf der rechten Seite abgemildert. In Langsdorf gibt es auf der rechten Seite wohl das beste Softeis der Region. Kurz hinter der Eisdiele trennen sich der Birgittenweg und die Via Baltica wieder voneinander. Der Birgittenweg zweigt nach links in die „Bresener Straße“ ab, während die Via Baltica weiter geradeaus nach Bad Sülze geht. In der „Bresener Straße“ bei erster Gelegenheit nach rechts und wieder links auf den „Friedhofsweg“, wo es bald an einem Friedhof und einer kleinen Kapelle vorbeigeht. Die Autobahn ist in hörbarer Nähe und das bleibt auch die nächsten Kilo­meter so. Der Weg verläuft zunächst auf einer ungepflasterten Piste nahe der Autobahn. In Böhlendorf folgt er dem „Mühlenweg“ in den Dorfkern hinein. An der Kreuzung „Mühlenweg“/“Dorfstraße“ geht es geradeaus Richtung Grammow/Schabow. Hin­ter Böhlendorf an der Straßenkreuzung links Richtung Grammow. Der Weg verläuft schattenlos auf der Landstraße parallel zur Autobahn. Nach knapp vier Kilometern führt eine Brücke über die Autobahn nach Grammow, das jenseits der A20 liegt. Der Birgittenweg dagegen biegt nach rechts auf einen Plattenweg zu zwei abseits stehenden Häusern ab. Hier geht es nach links in eine romantische Allee hinein, die zu schmal für den Autoverkehr ist. Sie endet vor Neuhof auf der Durchgangsstraße. Über die hübschen Dörfer Neu­hof, Liepen, Thelkow führt der Pilgerweg auf der wenig befahrenen Durch­gangsstraße entlang. Die Geräuschkulisse der Autobahn gibt es nun nicht mehr. Liepen ist ein idyllisches Dorf und in Thelkow steht eine sehenswerte Dorfkirche. In Anbetracht der langen Tagesetappe ist überlegenswert, ob man im Gutshaus Thelkow übernachtet (s.o.). Auf der „Hauptstraße“ geht es aus Thelkow heraus. Kurz vor dem nächsten Dorf Kowalz schwenkt ein Rad­weg mit dem Hinweis „Tessin/Vilz“ nach rechts von der Durchgangsstraße ab. Diesem Plattenweg, beschattet von Bäumen, bis Vilz folgen. Das Dorf Vilz soll Anfang des 13. Jahrhunderts entstanden sein. Der alte Dorfkern – Pfarrhaus, Schule, Gutshaus und Wohnhäuser der Gutsarbeiter – ist noch um die Kirche herum erkennbar.

Feldsteinkirche (Vilz):

Die turmlose, dem St. Jakobus geweihte Dorfkirche stammt aus dem 14. Jahrhundert. Sie hat romanische und gotische Bauteile. Der Giebel ist mit bemerkenswertem Blendschmuck versehen. Der Altar ist spätgotisch. Die Kanzel im Rokokostil stammt aus dem 18. Jahrhundert. Die Kirche gehörte bis ins 19. Jahrhundert hinein zum Patronat der Familie von Moltke. Zwei Stuhlwangen aus dem 16. Jahrhundert sind mit deren Wappen geschmückt. 

Wegbeschreibung: 
Von der Kirche kommend geht es nach links leicht abwärts bis zur „Gnoiener Chaussee“. Hier biegt man bald rechts auf dem Rad­/Fußweg ab. Wo ein Wäldchen beginnt, liegt rechts ein Findling, auf dem „Tessin 1,02 km“ zu lesen ist. Der Fußweg verläuft nun geradeaus auf dem Damm der ehemaligen Rübenbahn. Über eine Brücke über die Recknitz geht es weiter geradeaus bis zur „Sülzer Straße“, hier links. Nach einer Tankstelle kommt der Supermarkt Penny, dann der Friedhof. Hinter der nächsten Kreuzung heißt die Straße „Rostocker Straße“. Auf der rechten Seite befindet sich das Pfarramt, gegenüber die St.­-Johanneskirche zu Tessin.

St.­-Johanneskirche (Tessin):

Die Stadtkirche (Tessin erhielt 1323 Stadtrecht), eine dreischiffige goti sche Basilika, liegt im historischen Stadtkern. Ende des 19. Jahrhunderts überarbeitete Gotthilf Ludwig Möckel Teile des barocken Inneren der Kirche im neugotischen Stil. Heute sind noch die Kanzel und das Gestühl barock.

Morgenvers

Ich will dich preisen unter den Völkern, oh Herr, und deinen Namen lobsingen.

(Psalm 18,50 (Schlachter 2000))

Mittagsmeditation

Wie können Worte dich preisen, dich, der du durch kein Wort auszusagen bist? Wie können Gedanken dich erreichen, dich, der du durch kein Denken zu greifen bist? Du Einziger, Unaussprechlicher, bei dir allein bleibt alles bewahrt, auf dich hofft alles, du bist das Ziel von allem. Sei mir gnädig.

(nach dem Kirchenvater Gregor von Nazianz

(um 390))

Abendlied

Großer Gott, wir loben dich, Herr, wir preisen deine Stärke. Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke. Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.

(Evangelisches Gesangbuch 331, 1)

14. Tag Tessin - Laage

Wanderung von Tessin nach Laage: Die Wanderung führt durch das romantische Recknitztal, Wälder, Wiesen und klei­ne Dörfer. Der Verkehrslärm von der A20 wird dabei schnell durch Lerchengesang ersetzt.

 

Ausgangspunkt:  Tessin
Ziel: Laage
Länge und Zeit: 22 km, 7 Stunden

Adresse und Kontakt Übernachtung

 Laage: Ev. Christopherus-­Gemeinde Laage, Pfarrhaus, Pfarrstraße 4, 18299 Laage, Tel. 038459 18997, laage­christopherus@elkm.de, Übernachtung im Gemeindesaal mit Isomatte und Schlafsack, Küche und Bad/ Dusche vorhanden, Preis: Um eine Spende wird gebeten.

 

Hinweis:

Proviant gibt es in zwei Supermärkten (Edeka und Penny), auf dem Weg ist keine Einkehrmöglichkeit.

Wegbeschreibung:

Dem Portal der Johanneskirche schräg gegenüber die „Kirchenstraße“ hinuntergehen. Vor Marktplatz und Rathaus rechts auf die „St.-­Jürgen-­Straße“. Am Bürgerhaus vorbei und einen knappen Kilometer geradeaus. Am Sportplatz und der Anne­-Frank­-Schule vorbei bis aus Tessin hinaus. Links neben der „Camminer Chaussee“ führt ein Fuß­/Radweg ent­lang, an einem Aussichtsturm und dem Friedhof vorbei. Nach einem wei­teren Kilometer führt eine Brücke über die A20, danach, kurz hinter dem Ortsschild des rechts liegenden Dorfes Weitendorf, zweigt ein Feldweg nach links ab. Es ist der Reit­-Fernweg Stettin Lübeck, ein weißes Schild mit grü­nem Reiter, auf dem der Birgittenweg nun entlanggeht. In Wohrensdorf nach links auf das Gutshaus zu, links daran vorbei verläuft ein Fußweg. Nach rund 400 Metern gabelt sich der Weg (und trifft hier mit unten beschriebener Variante zusammen). Es geht nach rechts.

 

Variante:

Direkt hinter dem Tessiner Friedhof ist es möglich, links am Zaun entlang auf einen Fußweg zu gelangen. Er führt im weiteren Verlauf unter der A20 hindurch und immer geradeaus im Tal entlang bis zu der Weggabelung bei Wohrensdorf.

 

Der sandige Weg mit Lehmanteilen verläuft entlang der Ebene des schönen Recknitztals. Schnell ersetzen den Verkehrslärm der Autobahn Feldlerchen und andere Vögel. Kühe und Schafe grasen hier. Im gesamten Recknitztal weilen außer Schafen auf den Weiden oft weiße Herdenschutz-­Hunde, die ihre Bereitschaft, die Herde auch vor Pilgern zu verteidigen, laut anzeigen. Immer wieder gibt es Markierungen des Reit-­Fernweges, dem der Birgitten­weg bis kurz vor Eickhof folgt. Nach ca. drei Kilometern steigt der Weg ein wenig an und teilt sich vor einem Wald. Hier zeigt das Pilgerzeichen rechts hinauf, über den Hügel, hinunter und dann, auf halber Höhe, links in den Wald einbiegend. Die Stelle ist etwas unscheinbar und deshalb zu beiden Seiten mit Pilgerzeichen gekennzeichnet. Dann über einen möglicherweise zugewachsenen Feldweg bis nach Cammin.

Kirche St. Laurentius (Cammin):

Neben der Feldsteinkirche steht ein freistehender Glockenturm, der erst 1864 erbaut und 2011 saniert wurde. Die erste urkundliche Er­wähnung der Kirche dagegen findet sich in einem Ablassbrief von Papst Innozenz VI. vom 20. Dezember 1357 aus Avignon. In diesem wird die mangelnde Ausstattung des neu erbauten Gotteshauses beklagt. Es wurde aus, teils beschlagenen, Feld­ steinen errichtet. Nur Fensterleibun­gen, Portale und Giebel bestehen aus gemauertem Backstein. Der gotische Flügelaltar, der um 1500 entstand, stellt heute das wertvollste Ausstattungsstück dar. Die Kanzel ist barock. Der Schlüssel zur Kirche ist im Pfarrhaus gegenüber erhältlich.

Wegbeschreibung: 
Der Dorfstraße von Cammin weiter folgen, fast bis zum Ortsausgang. Dann links in die Sackgasse „Am Holzweg“. Am Straßenende führt ein Plattenweg abwärts bis zu einer rot­weißen Schranke in den Mischwald. Er ist PEFC­-zertifiziert und wird nachhaltig bewirtschaftet. Es gibt unterschiedlich alte Bäume und Totholz. Direkt hinter der Schranke an der Gabelung rechts in den „Fulger Weg“ ein­biegen. Unter Beibehaltung der Richtung führt der Pilgerweg zunächst durch den Wald, dann über einen Feldweg auf einen  Zementplattenweg, wo es links entlang geht. Hinter einem Wohnhaus auf der linken Seite mündet der Weg in einen grasbewachsenen Pfad. Rund 300 Meter auf dem Fern-­Reitweg wei­tergehen, dann gabelt er sich und die Pilgerstrecke verläuft nach rechts. Zwi­schen landwirtschaftlichen Flächen erreicht man das hübsche Dorf Neu­Kät­win. Auf einem Mini­-Platz mit Laterne führt der Weg weiter geradeaus in die „Waldstraße“. Hier geht es abwärts auf einem baumbestandenen Hohlweg, rechts ist eine Streuobstwiese vor der Gabelung. Die Pilgermarkierung ist auf dieser Etappe in aller Regel sehr gut, hier ist der Aufkleber an einer verbeul­ten Schranke kaum zu erkennen: Es geht rechts in den Forst hinein. An der nächsten Gabelung im Wald geht es links, auf einem Baum zeigen ein roter und ein blauer Pfeil die Pilgerrichtung an. Durch Buchen­, dann Nadelwald führt der Weg. Dann geht es weiter in einen kleineren Stichweg links hinein, das Pilgerzeichen steht auf einem eigens dafür gesetzten Holzpflock. Hinter dem Wald knickt der Weg nach rechts ab über Wiesen und einen kleineren Bach bis zur Landstraße (L39). Nun muss die Recknitz überquert werden, dazu geht es nach links auf dem fahrbahnbegleitenden Rad­/Fußweg. In Laage links die „Hauptstraße“ hi­nauflaufen. Gegenüber vom Rathaus rechts die „Kirchstraße“ hinunter zur Kirche von Laage.

Ev. Kirche (Laage):

Der Chor der Stadtkirche von Laage stammt aus dem 13. Jahrhundert. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde ein Lang­schiff und im 15. Jahrhundert der massige Turm angebaut. Beim großen Stadtbrand 1569 und im 30­-jährigen Krieg wurde die Kirche schwer beschädigt. Der Wiederaufbau ist auf die Jahre nach 1663 datiert. Vier große farbige Fenster tauchen den Altarraum in ein besonderes Licht. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche und Teile der Inneneinrichtung erst durch umfangreiche Restaurierungen im 19. Jahr­hundert. Selten und kostbar ist ein Abendmahlskelch von 1603 aus einer Regensburger Werkstatt.

Morgenvers

Der Vater im Himmel lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.

(nach Matthäus 5,45)

Mittagsmeditation

Unterwegs, nur mit einem Rucksack, ungeschützt, wird mir meine Abhängigkeit von der Natur neu bewusst. Vom Wetter, vom Wind, von den Temperaturen. Alles Dinge, die ich nicht beeinflussen kann. Nur hinnehmen. Und doch bestimmen sie über mich. Ich kann dagegen rebellieren. – Aber was nützt es?


Ich kann es hinnehmen. – Aber auch das fällt mir mal leichter, mal schwerer. Wie lerne ich Gelassenheit? Wie kann ich los­lassen, was ich doch nicht ändern kann?


Hier, unterwegs auf meiner Pilgerreise, muss ich es üben. Darf ich es üben.

Abendgebet

Gott, vieles gefällt mir nicht. Ich lehne mich innerlich auf. Der Kollege bei der Arbeit: Er nervt mich und ich muss doch mit ihm zusammenarbeiten.


Meine Gesundheit: Womit habe ich diese Einschränkungen verdient? So vieles, was ich nicht ändern kann. Wie das Wetter.
Herr, schenke mir Gelassenheit. Heitere Gelassenheit. Amen.

15. Tag Laage - Rheinshagen

Wanderung von Laage nach Rheinshagen: Über Hügel und auf alten Wegen durch Mecklenburg. Landwirtschaftlicher Verkehr, Neubau­-Häuser und ein Windpark passen nicht zu der Nostalgie, die aufkommen könnte.

 

 

Ausgangspunkt: Laage
Ziel: Rheinshagen
Länge und Zeit: 20 km, 6 Stunden

Adresse und Kontakt Übernachtung

Rheinshagen: Pfarramt (liegt direkt hinter der Kirche), Kirchstraße 9, 18279 Rheinshagen, Tel. 038452 20442, rheinshagen@elkm.de, Über­nachtung in der frisch renovierten Pfarrscheune mit Isomatte und Schlaf­sack, Küche und Bad (keine Dusche) vorhanden, Preis: Um eine Spende wird gebeten 

Hinweis:

Auch in Laage gibt es zwei Supermärkte für Proviant-Einkäufe. Auf dem Weg gibt es nur kurz vor dem Ziel (Gremmelin, Rheinshagen) Einkehrmöglichkeiten.

Weiterer Hinweis:

Nach starken Regenfällen ist der Sockel einer Unterführung überschwemmt.

Am besten Tüten um die Schuhe binden, um trockenen Fußes auf die andere Seite zu gelangen.

Wegbeschreibung:

An der Längsseite der Kirche bis zum Turm, dann links in die „Straße des Friedens“ und immer geradeaus. Die „Straße des Friedens“ heißt dann „Bahnhofstraße“ und macht einen Rechtsschwenk, links liegt der Friedhof. Davor links auf den Fußweg, dann rechts am Fried­hof entlang, an der Kapelle vorbei bis zum Ende des Fußwegs. Hier in der „Schulstraße“ rechts entlang und wieder geradeaus. Am Schulgebäude, dem Sportplatz und der Kita (alles links) vorbei. Rechts über einen Park­platz die Landstraße (B108) überqueren und 60 Meter nach links gehen. Dort auf den asphaltierten Weg nach rechts in den Wald hinein, hier klebt ein Pilgerzeichen am Sackgassenschild.


Die Betonpiste führt abwärts bis zu den Bahngleisen. Unmittelbar vor den Gleisen nach links über das Kopfsteinpflaster. Hinter dem DB­-Schild „90/0“ an einem Mast geht nach links ein Trampelpfad ab. Über eine Rechtskurve führt er zu einem Tunnel, der unter der Gleisanlage herläuft. Auf der linken Seite fließt der flache Pludderbach, rechts ist ein Zement­sockel zum Laufen. Nach starken Regenfällen ist der Sockel überschwemmt. Jetzt kommen die zwei Plastiktüten zum Einsatz.

 

Möglicher anderer Weg, falls dieser Tunnel (1) nicht zu durchqueren ist:

Dann der Kopfsteinpflasterstraße weiter folgen, später einem Wirtschafts­weg, immer parallel zur Bahnstrecke. Am Anfang des Waldgebietes wählt man an der Gabelung den rechten Zweig. Nach Verlassen des Waldes geht es links neben dem Bahndamm weiter. Wenn der Fahrweg um 90 Grad nach links schwenkt, zweigt ein Pfad nach rechts ab, der zu einem weiteren Tunnel (2, bei Subzin) führt. Wer diesen Weg geht, muss hinter dem Tunnel (2) leicht diagonal links eine Wiese und einen Hügel überqueren, um zum Wanderweg nach Lies­ sow zu kommen. Dort geht es dann links entlang.


Der Pfad hinter dem Tunnel (1) stößt bald auf eine zweispurige Piste, der man nach links folgt bis nach Liessow. Zunächst parallel zur Bahnstrecke, schwenkt der Weg dann nach rechts, wird zum Sandweg, und geht weiter bis zur „Breesener Chaussee“ in Liessow. Hier rechts auf der Landstraße über die ehemalige Bahntrasse und den Fluss Recknitz bis hinauf zum Dorfplatz von Liessow gehen. Zunächst nach rechts, dann nach rund 100 Metern links in den „Rossewitzer Weg“. Auf dem breiten Forstweg nach Rossewitz herrscht ab und zu reger Verkehr. Die großen Traktoren verschlammen den Weg, sodass links oder rechts davon ein eigener Weg durch das Dickicht ratsam sein kann, um trockenen Fußes nach Rossewitz zu gelangen. Hier steht das einzige Barockschloss Mecklenburgs direkt am Wegesrand. Es wurde 1657 und 1680 erbaut bzw. umgebaut und ist seit 1993 in Privatbesitz und wird seither Stück für Stück saniert. Der Weg zum Schloss endet vor einem Tor. Es sei denn, es findet eine Veranstaltung statt. Vor dem Schloss geht es links auf Asphalt über Hügel und Täler in die Ortschaft Recknitz. Kirche und der sie umgebende Friedhof liegen unübersehbar rechter Hand.

Kirche (Recknitz):

Die aus Feld­steinen und Ziegeln errichtete St. Bartolomäus-­Kirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Der eingezo­gene Chor besitzt einen sehr schö­nen Blendgiebel aus Backstein. Das Schiff wurde im 14. Jahrhundert
angeschlossen. Der Turm wirkt sehr wehrhaft und hat im oberen Teil über Mischmauerwerk Fachwerk mit Backsteinen. Im Inneren befindet sich neben weiteren interessanten Ausstattungsstücken ein neugotischer Altar von 1850. In einer Wandnische fand der alte Marienaltar aus dem Jahr 1420 mit der Mondsichelmadonna seinen Platz. Auf dem Friedhof fällt die schön gestaltete Grabkapelle der Patronatsfamilie Buch auf. Bei Sanierungsarbeiten, die zurzeit (11/2019) andauern, ist geplant, eine Küchenzeile in den Chor einzufügen, eine Toilette im Vorraum gibt es bereits. Da das Pfarrhaus ist nicht mehr in Kirchenbesitz ist, gibt es sonst keine Möglichkeit des Gemeindelebens von Recknitz.

Wegbeschreibung:

Beim Verlassen des Kirchgeländes steht gegenüber ein Ziegelbau, links mit zwei hohen Backsteintoren. Heute in Gemeindebesitz, wird die ehemalige Schmiede als Tagungsort genutzt. Hier lebte kurz nach dem Krieg der spä­tere Schriftsteller Uwe Johnson (1934 – 1984) mit seiner Mutter. Geboren in Cammin, besuchte er, in Recknitz wohnend, das Gymnasium in Güstrow. Als 25-­Jähriger floh er aus der DDR nach West-­Berlin, später zog er nach Sheerness­on-­Sea in Großbritannien um. Er schrieb u.a. „Mutmaßung über Jakob“ und sein Romanzyklus „Jahrestage“ wurde verfilmt. Er gilt als einer der wichtigsten mecklenburgischen Autoren der Nachkriegszeit.


Vor der Recknitzer Kirche geht es rechts, ca. 150 Meter bis zum Ortsaus­gangsschild, wo „Güstrow 15 km“ angezeigt ist. Hier nicht weiter geradeaus, sondern nach links auf einen glatten Spurplattenweg gehen, an dessen Anfang ein Schild die Durchfahrt für Fahrzeuge über 20 t verbietet. Diesem Weg immer geradeaus folgen. An einer Weggabelung gehen die Platten zwar nur links und rechts weiter, der Birgittenweg führt aber – mit einer Jakobsmu­schel bezeichnet – geradeaus in den Wald hinein. Durch diesen schlängelt sich der Weg abwärts bis zur Mosterei Recknitztal in Zapkendorf. Hier auf der Dorfstraße zunächst links und nach rund 100 Metern rechts steil den Hügel hinauf an Wohnhäusern vorbei. Bis zum Ende von Zapkendorf auf Asphalt, dann, von alten Eichen und Eschen flankiert, auf einer geschotterten Allee durch die Felder Richtung Mierendorf. Durch einen Windpark hindurch (ein Schild weist auf Eisregen hin), über die Landstraße (L14) und über einen unbeschrankten Bahnübergang. Immer geradeaus führt der schöne, stille Weg bis nach Mierendorf. Die lang gestreckte Ortschaft versprüht Landidylle durch Bauerngärten und Fachwerkhäuser. Am Dorfteich geht es nach rechts Richtung Kussow. Erst auf dem Wirtschaftsweg trennen sich die Wege nach Kussow und nach Gremmelin. Gemäß dem Hinweisschild zweigt der Weg nun nach links ab und verläuft weiter durch Mecklenburgs Hügellandschaft bis nach einer Rechtskurve Gremmelin erreicht ist. Wer nun einkehren möchte, geht nach rechts zum Gut Gremmelin (Gut Gremmelin, Restaurant und Bio­ Hotel, Am Hofsee 33, 18279 Gremmelin, Tel. 038452 5110).

 

Weiter geht es in anderer Richtung: Der Dorfstraße „Am Hofsee“ nach links folgen, dann nach rund 300 Metern links in die „Gremmeliner Lindenstraße“ hinein. Hier steht kein Hinweis, aber diese Straße führt nach Rheinshagen. Das Dorf ist jedenfalls eine Reise wert. Es liegt, zwar nur unweit der Autobahn, dennoch idyllisch, in einer Mulde mit See. An der Ecke vor der Kirche befindet sich eine von einem Verein betriebene Gastronomie: Alte Ausspanne Rheinshagen, Dorf­laden und Café, evtl. nur am WE ab 13 Uhr geöffnet, Tel. 038452 20025, verein2018@denkmalpflege­r-heins­hagen.de. Das Fachwerkhaus ent­stand 1780. Hier wurden die Pferde der Postkutschen ausgewechselt.

Kirche (Rheinshagen):

Die früh­ gotische Backsteinkirche wurde vermutlich ab 1270 gebaut und konnte dank vieler Spenden in den 1990er Jahren saniert wer­den. Im Innenraum befindet sich unter anderem ein gotischer Altar, in dessen rechtem Schreinflügel Jakobus mit dem Pilgerstab und der Muschel als Schnitzwerk dar­gestellt ist. Auch die Renaissance­ Kanzel und die spätbarocke Orgel sind sehenswert. Das Pfarrhaus liegt direkt hinter der Kirche, dort gibt es einen Schlüssel und einen Schlafplatz in der Pilgerunterkunft.

Morgenvers

Was du mir für mein Leben geschenkt hast, ist wie ein fruchtbares Stück Land, das mich glücklich macht. Ja, ein schönes Erbteil hast du mir gegeben!

(Psalm 16,6 (NGÜ))

Mittagsmeditation

Wir sind in Deutschland reich. Ich habe viel bekom­men für mein Leben. Ich lebe auf fruchtbarem Land. Ich habe ein gutes Auskommen „für mein Leben geschenkt bekommen“. Mehr als ich brau­che. Genug zum Glücklichsein.


An vieles habe ich mich gewöhnt – bin verwöhnt. Das Gute um mich herum wahrzunehmen, macht glücklich. Und dankbar.


In mache mir gegenwärtig, was ich habe und danke dafür.

Abendgebet

Gott, danken macht glücklich. Ich will glücklich sein. So danke ich dir für alles, was ich bekommen habe. Ich danke dir für alles, was ich unentgeltlich – gratis – genießen darf. Danke – Gratias! Amen.

16. Tag Rheinshagen - Güstrow

Wanderung von Rheinshagen nach Güstrow: Durch ein ehe­maliges Militärgebiet geht es zum Teil wild­idyllisch, zum Teil ein wenig unheimlich hindurch. Kurz vor Güstrow gibt es einen zauberhaften Weg am Lauf des Flusses Nebel entlang.

 

 

Ausgangspunkt: Rheinshagen
Ziel: Güstrow
Länge und Zeit: 13 km, 4 Stunden

Adresse und Kontakt Übernachtung

Güstrow: Pilgerherberge in der katholischen Kirchengemeinde Mariä Him­melfahrt, Grüne Straße 23–25, 18273 Güstrow, Tel. 03843 72360 (Pfarr­büro Mo, Di, Do, Fr 8–12 Uhr, Do auch 14–17 Uhr, ansonsten gibt es einen AB und im Schaukasten der Gemeinde weitere Ansprechpartner, die einen Schlüssel haben), guestrow@katholisch­mv.de, Übernachtung auf Isomatte und mit Schlafsack, Küche und Bad/Dusche vorhanden, Preis: 5 € p.P.

Wegbeschreibung:

Von Rheinsha­gen aus geht es zunächst zurück nach Gremmelin. Nun am Ende der Gremmeliner „Lindenstraße“ links abbiegen und der Straße „Am Hofsee“ aus dem Dorf heraus folgen. An einem verlassenen Wirtschaftsgebäude weist ein gelber Pfeil nach rechts zum Seeufer hinunter. Hier kann eine Badepause eingelegt werden. Der Weg geht weiter auf einem Plattenweg, der zu einer Brücke über die Autobahn A19 führt. Dahinter endet die Straße bald und ein Schild „Betreten verboten“ weist darauf hin, dass das Gelände lange ein Truppenübungsplatz war, zunächst von den Nationalsozialisten, dann von den Sowjets und schließlich von der NVA. Nach Einschätzung der Stadtverwal­tung von Güstrow, in deren Amtsbereich dieses Gebiet liegt, ist nicht überall Munition verstreut, sondern nur an bestimmten Übungsplätzen. Es empfiehlt sich jedoch auf dem Pfad zu bleiben und, sollte man sich verlaufen und im hohen Gras stehen, so schnell wie möglich umzudrehen. Den Pilgerweg be­fahren auch Quads (vierrädrige Geländemotorräder) und somit kann alte Mu­nition hier wohl ausgeschlossen werden. Eine Garantie kann einem jedoch niemand geben, weil das Gebiet nicht geräumt ist. Hinzu kommt, dass die Pilgerweg­-Markierungen immer wieder entfernt werden. Dennoch ist es ein­fach, den Weg zu finden: Links von dem rotweißen Schlagbaum windet sich ein Trampelpfad in das Gelände hinein. Zunächst geht es 180 Meter parallel zur Autobahn über einen Hügel, erst hinauf, dann hinunter. Auf der nächsten Hügelkuppe zweigt ein Pfad links ab, dessen weiterer Verlauf klar erkennbar ist und zwischen einigen Bäumen verschwindet (Weggabelung siehe Foto). Hier folgt man dem Pfad nach links. Im Prinzip geht es von jetzt an bis zur Zementplattenmauer über vier Kilometer immer geradeaus. Ob man sich auf dem richtigen Weg befindet, kann man an folgenden Dingen kontrollieren: Der Weg geht zunächst über viele kleine Hügel. In manchen Senken, ver­ursacht durch die Quads, ist er matschig. Über eine Senke führt eine kleine Holzquerung. Dann geht es in einen zunächst lichten Wald hinein. Im Wald versperren teilweise umgestürzte Bäume den Weg. Auf dem Stamm eines noch gesunden Baums prangt ein kleines Schild mit einer „1“ darauf. Die dahinter umgestürzten Bäume kann man links umgehen und muss nicht den steilen Anstieg rechts hinauf. Der Sockel eines zusammengestürzten Hau­ses steht noch, Backsteine liegen verstreut drumherum. Der Weg geradeaus scheint dahinter im Dickicht zu enden. Wieder kann man es links umrunden, dann auf den Weg zurück. Über eine Lichtung hinüber und geradeaus weiter. An einigen Stellen schaut jetzt das Kopfsteinpflaster auf dem Waldweg hervor. Dann beginnt auf der rechten Seite eine eingezäunte Schonung. Auf der zweiten Lichtung gibt es ein Stück Zementplattenweg, rechts einen überwach­senen Baumaterialhaufen und einen Hochsitz. Der Pilgerweg verläuft weiter geradeaus auf dem Waldweg mit den teilweise sichtbaren Pflastersteinen. Nach 300 Metern beginnt rechts die schon erwähnte Zementplattenmauer. Der Pilgerweg zweigt hinter der Mauer ebenfalls nach rechts ab und immer an der Mauer entlang durch den Wald. An dieser Abzweigung gibt es ein Pilger­zeichen. Die Gebäudereste links stammen von der Heeresmunitionsanstalt. Das Eisentor, das den Weg versperrt, kann einige Meter vorher nach rechts schwenkend umgangen werden. Weiter geradeaus bis nach weiteren zwei Kilometern links zwei Bänke mit dem Namen „Zum Steinsitz“ zu einer Pause einladen. Hier liegt das militärische Gebiet nun hinter einem. Anschließend geht es halb rechts in Richtung „Primerburg“ und immer geradeaus weiter. An einem Schlagbaum, einem Parkplatz und einigen Häusern vorbei und schließ­lich über das Gewässer Augraben. Dann trifft die Straße „Zum Steinsitz“ auf die Landstraße. Hier führt der Pilgerweg nach links über die Bahnschienen und weiter auf der wenig befahrenen Landstraße durch ein Gewerbegebiet und am Wildpark Mecklenburg­-Vorpommern vorbei. An der Kreuzung geht es nach links auf den fahrbahn­ begleitenden Fuß­/Radweg der Bundesstraße (B103). Kurz vor der großen Ampelkreuzung, direkt hinter der Brü­cke über den Fluss Nebel, überquert man die Straße und geht über einen Schotterparkplatz und dann auf dem Weg am Flussufer entlang. Der Nebel bleibt auf der rechten Seite. Es ist ein beschaulicher Fußweg direkt in die Altstadt von Güstrow hinein. Nicht die Holzbrücke queren, auch wenn Pilgerzeichen das nahelegen. Nach einer Staustufe schwenken Fluss und Weg nach links, dahinter die Bahn­schienen. Am Ende dieses wunderschönen Weges geht es nach rechts an der Straße entlang, unter einer Brücke hindurch mit einem Wappen darauf. Linker Hand, über einen Park­platz, gelangt man in die Altstadt, wo sich die Marienkirche, der Dom und das Schloss befinden. Um zur katho­lischen Kirche und Pilgerherberge zu gelangen, über die „Hollstraße“ zur Marienkirche gehen. Hier rechts in die „Domstraße“ hinein und dieser Straße immer geradeaus durch die Fußgängerzone bis zum Ende folgen. Eine Verbindungsstraße führt über die Bundesstraße (B104) hinweg und in die „Feldstraße“ hinein. Dort die zweite Straße rechts nehmen, die „Tivolistra­ße“, und an deren Ende wenige Meter nach rechts die „Grüne Straße“ hinein­ gehen. Die katholische Gemeinde befindet sich auf der linken Straßenseite. Neben der modernen katholischen Kirche, sind der Güstrower Dom, das Güst­rower Schloss und auch die evangelische Pfarrkirche St. Marien sehenswert.

Kath. Kirche Mariä Himmelfahrt (Güstrow):

Pläne dieser Kirche stammen aus dem Jahr 1914. Durch den ersten Weltkrieg verzögert, wurde der Kirchbau 1928 abgeschlossen. Der ausführende Architekt war Paul Korff, ein Lehr­ling Gotthilf Ludwig Möckels aus Doberan. Der Bau wurde erschwert durch den torfigen Unter­grund. Bemerkenswert ist der Raumeindruck, dessen Innenausbau an einen umgedrehten Schiffsrumpf erinnert und das Lamellendach dieser modernen Kirche.

Morgenvers

Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.

(Lukas 2,19 (Luther))

Mittagsmeditation

Vieles verstehe ich nicht: Erlebnisse, Begegnungen, Wi­derfahrnisse, Krankheiten. Mich quält die Frage, warum? – Warum, Gott, lässt du das zu? Warum ich? Warum mir?


Wenn ich nicht weiterkomme, will ich mir ein Beispiel an der inneren Einstel­lung der Maria, Jesu Mutter, nehmen. Sie hört, wartet, denkt nach, betet und empfängt. Dabei wird sie nicht hart oder fordernd. Nicht anklagend. Ihre stille Art ist voller Kraft und ohne Resignation. Kraft, die ihr geschenkt wird, weil sie sich zur Verfügung stellt. Ob ihr immer die Antworten geschenkt wurden?

Abendgespräch

Gegrüßt seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gesegnet unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes, Jesus. (Beginn des Ave­-Marias)

17. Tag Güstrow - Bützow

Wanderung von Güstrow nach Bützow: Eine gemütliche Wan­derung an der einen oder anderen Kanalseite entlang. Auf der rechten Uferseite entfernt sich der Weg im weiteren Verlauf vom Kanal und führt durch das Dorf Zepelin. Von hier stammt die Fa­milie, deren einer Spross das berühmte Luftschiff erfunden hat.

 

Ausgangspunkt: Güstrow
Ziel: Bützow
Länge und Zeit: 15 km, 5 Stunden

Adresse und Kontakt Übernachtung

Bützow: Katholische Kirchengemeinde Bützow, Bahnhofstraße 34, 18246 Bützow, Tel. 038461 2958,www.katholisch-mv.de/kirche-st-antonius-buetzow, Übernachtung mit Isomatte und Schlafsack (ein Notbett ist vorhanden), Bad mit Dusche, Küche, Preis: Um eine Spende wird gebeten.


Bützow (schon auf dem Weg nach Rühn): Pension Seehof, Seehof 1­3, 18246 Rühn, Tel. 038461 52872 www.seehof-­ruehn.de, Preise: EZ 43 €, DZ 57 € für eine Nacht, Ferienzimmer mit Küche ab zwei Nächten ab 20 € p.P. und Nacht

Wegbeschreibung:

Aus dem Tor der katholischen Gemeinde tretend, geht es zunächst rechts bis zur nächsten Straße, dann links, in die „Tivolistraße“, die an diesem Ende allerdings kein Straßenschild hat. An der nächsten Kreuzung dann rechts in die „Feldstraße“. Der breite Bürgersteig ist rot gepflastert, denn diese Route ist auch der Radfernweg Hamburg–Rügen und Berlin–Kopenhagen. Die „Feld­straße“ geht in den „Ulrichsplatz“ über, dann unter Beibehaltung der Richtung in den „Heideweg“. Einen guten und günstigen Mittagstisch gibt es am Wegesrand im Güstrower Bildungshaus, Neukruger Str. 1, 18273 Güstrow, Tel. 03843 6995533, www.bildungshaus­-mv.de.

 

Im Weiteren geht es vorbei an den Supermärkten Netto (rechts) und famila (links). An der Straßengabelung folgt man rechts dem „Parumer Weg“. Nach weiteren 650 Metern, am Ortsausgangsschild von Güstrow, zweigt der Birgittenweg hinter dem Betriebsgelände von „rebus Regionalbus“ nach rechts auf einen Fußweg ab. Nach Erreichen des Bützow­-Güst­row-­Kanals macht der Weg einen großen Schwenk nach links und führt nun parallel zum Gewässer weiter. Von Schwarzerlen auf beiden Seiten gesäumt, führen Weg und Kanal rund 1,5 Kilometer bis zu einer Klapp­brücke.


Links vom Kanal:

Der Pilgerweg geht nun geradeaus auf dem Plattenweg weiter, der Kanal bleibt rechts liegen. Die nicht markierte Nebenstrecke bleibt nah am Kanal an der linken Ufer­seite. In einiger Entfernung links mäandert der Fluss Nebel durch das Tal. Er wurde 2011 bis 2015 renaturiert, ein Wehr wurde zurückgebaut und eine Fischaufstiegsanlage angelegt. Der vor allem von Radfahrern und Wanderern genutzte Plattenweg entfernt sich schließlich vom Kanal und führt durch das Zepeliner Holz nach Bützow hinein. Nach der Flussque­rung nach rechts durch die Straße „Nebeltal“ hindurchgehen, sie landet auf der „Wolker Chaussee“. An deren Ende in die „Schwaaner Straße“ nach links einbiegen. Die Straße führt über die Gleise und geradeaus wei­ter wird sie zur „Bahnhofstraße“. Nach rund 100 Metern sind das auf der rechten Seite gelegene katholische Pfarramt und die Kirche St. Antonius erreicht.

 

Rechts vom Kanal:

Schattiger ist es auf dem naturbelassenen Weg rechts vom Gewässer. In dem Fall muss man die Klappbrücke über­queren, der Kanal bleibt links. Hinter der nächsten Klappbrücke bei Klein Schwiesow wird der Weg rechts vom Kanal sowieso zum gekennzeichneten Birgittenweg. In Klein Schwiesow die Bahnschienen überqueren, dann bei nächster Ge­ legenheit links abbiegen. Der Plattenweg ist nur für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben. Links wächst ein lichter Wald, rechts ist Ackerfläche. Auf dem Plattenweg geht es, nahe der Bahnschienen, am „Schiefen Berg“ (28 m hoch) vorbei. Während der Plattenweg nach rechts schwenkt, führt der Pilgerweg ungepflastert geradeaus an einem alten Bahnhofsgebäude „W1“ vorbei in den Wald hinein.


Hier geht es geradeaus über einige Hügel und einen tiefliegenden Bach. An der Gabelung dahinter weist ein gelber Pfeil auf einem Baumstamm nach links. An der nächsten Weggabelung – auf der linken Seite stehen in trauter Einigkeit ein abgeknickter Baumstumpf und eine alte Wurzel – führt der Birgittenweg ohne Markierung nach links hinunter. Bald verlässt der Weg den Wald und geht über Felder. Links sieht man das Wahrzeichen von Zepelin: Die um 1890 erbaute Ständerholländerwindmühle Sandra. In Zepelin geht es zunächst geradeaus, dann an der Kreuzung nach links, vorbei an einer im 14. Jahrhundert erbauten Fachwerkkapelle mit Fried­hof und schönen Bauernhäusern. An einem Gedenkstein für die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs aus dem Ort heraus, immer geradeaus auf der „Hauptstraße“ entlang, die kurz vor dem Bahnübergang zu einem ungepflasterten Weg wird. Hinter dem unbeschrankten Bahnübergang geht der Weg in einen Mischwald, ins „Zepeliner Holz“, hinein. Hier geht es rechts entlang und dann immer geradeaus. Das Denkmal für das Grafen­ geschlecht Zeppelin, aus dem der in Württemberg geborene Ferdinand von Zeppelin (1838–1917), der Erfinder des gleichnamigen Flugschiffes hervorging, liegt rechter Hand etwas versteckt. Bauern von 24 Höfen spendeten Findlinge von ihren Feldern, die nummeriert einen Halbkreis um das Denkmal bilden. Bänke laden zum Verweilen ein.


Zurück auf dem Forstweg geht es immer geradeaus bis zum Bützow­-Güstrow-­Kanal. Nun führt der Weg nah am Kanal entlang durch Ausläufer des Waldes. Der Nebel mündet in den Kanal, er führt jetzt mehr Wasser, einige Häuser des Ortes Wolken reihen sich rechts des Weges. Vor der Ka­nalbrücke für Autos geht es rechts hinauf, dann links auf der „Schwaaner Straße“ über die Brücke. Die Straße führt über die Gleise und gerade­aus weiter wird sie zur „Bahnhofstraße“. Nach rund 100 Metern sind das auf der rechten Seite gelegene katholische Pfarramt und die Kirche St. Antonius erreicht. Das Zentrum und der Supermarkt Lidl befinden sich im weiteren Verlauf der „Bahnhofstraße“ bzw. in der „Langenstraße“. In Bützow können die evangelische Kirche, das im Tudorstil 1849 erbaute Rathaus und das Schloss von außen besichtigt werden.

Stiftskirche St. Maria, St. Johannes und
St. Elisabeth (Bützow):

Die traditionelle Pilgerkirche wurde im Stil des Barock im 13. Jahrhundert als Bischofssitz errichtet. Der Turm hat eine Höhe von 73 Metern. Eine Reliefplastik von St. Jacobus, der spätgotische Marienaltar (1503), sowie die mit prachtvollen Schnitz­ ereien verzierte Kanzel (1617) sind sehenswert. Zurzeit (2019) ist die Kirche jedoch verschlossen. Im Mai 2015 fegte ein Tornado mit 342 km/h durch Bützow und verwüstete die kleine Stadt. Unter anderem deckte er das Kirchendach ab und gab dem Turm einen Drall. Das Dach ist inzwischen wieder dicht, der Spitzturm da­gegen ist seither unwiderruflich schief. Das Pfarramt befindet sich in der Kirchenstraße 4, Tel. 038461 2888, buetzow@elkm.de.

Morgengebet

Ein Herrscher, der gerecht regiert und Gott mit Ehrfurcht begegnet, gleicht der Morgensonne, die nach einem Regenschauer am wolkenlosen Himmel steht: Unter ihren warmen Strahlen sprießen die Pflanzen aus der Erde hervor.

(nach 2. Buch Samuel 23,3+4 (HfA))

Mittagsmeditation

Ich habe die Nachrichten gehört und bin wütend. So viel Unterdrückung, Elend, so viel Wirtschaften in die eigene Tasche. Was ist der Maßstab für Menschen mit Macht? Für Wirtschaftsbosse, für Politiker? Was ist mein Maßstab, wenn ich mit Menschen zu tun habe, die von mir abhängig sind?

Abendgebet

Herr, heute bin ich zu „meinem Recht gekommen“. Ich habe alles bekommen, was ich nötig hatte zum Leben. Danke. Amen.

18. Tag Bützow - Baumgarten

Wanderung von Bützow nach Baumgarten: Auf Pfaden geht es an Seen entlang und durch einen größeren Forst, ein bei­nahe autofreier Wandertag.

 

 

Ausgangspunkt: Pilgerherberge Bützow
Ziel: Baumgarten
Länge und Zeit: 15 km, 5 Stunden

Adresse und Kontakt Übernachtung

Baumgarten: PH im Pfarrhaus Baum­garten, Poststraße 50, 18246 Baumgarten, Tel. 038462 22223, www.kirche­-baumgarten.de, Übernachtung im Bett, Küche und Dusche vorhan­den, Preis: 12 € p.P., Bettzeug 3 €

Hinweis:

In Bützow befinden sich mit Penny und den dahinter liegenden Aldi- und Edeka-Märkten (alle an der „Wismarschen Straße“) die letzten Supermärkte direkt auf der Strecke bis Brüel (hinter Tempzin).

Wegbeschreibung:

Von dem katholischen Gemeindegelände geht es rechts die „Bahnhofstraße“ entlang, weiter über die „Langestraße“ durch das Zentrum von Bützow. Am Schloss vorbei liegt direkt hinter einer Ampelkreuzung der Supermarkt Penny. Der Birgittenweg führt an dieser Kreuzung nach links in die Straße „Am Forsthof“. Hier an dem Gelände der Warnow-­Klinik vorbei und dann bei nächster Gelegenheit rechts in den „Rühner Landweg“. Auf dieser Straße, vorbei an Mehrfamilienhäusern und einigen neueren Einfa­milienhäusern geht es immer geradeaus. Hinter dem Pflegeheim „Haus am Langen See“ mündet die Straße in einen breiten, heckengesäumten Weg durch die Kleingartenanlage „Zur Eiche“. Weiter führt dieser Weg durch die Felder, an der „Pension Seehof“ vorbei. Etwa 100 Meter dahinter zweigt ein Pfad rechts von der Piste ab, ein gelber Pfeil am Baumstamm weist den Jakobsweg. Auf einem reinen Fuß­ und Radweg geht es am Ufer des Rühner Sees durch Wiesen und Felder bis in das Dorf Rühn hinein. Vom Landweg führt der Pilgerweg nach rechts in die „Bützower Straße“ hinein, dann wieder rechts in die „Amtsstraße“. Im Sommer gibt es tagsüber in der „Klosterschänke“ Speisen und Getränke und einen kleinen Hofladen (Klosterschänke, Klosterverein Rühn e.V., Klosterhof 1, 18246 Rühn, Tel. 0172 9302822, www.klosterverein-ruehn.de). Auch der Schlüssel zu der sehr lohnenswerten Klosterkirche ist in der Schänke erhältlich.

Kloster Rühn (Rühn):

Das Land zum Kloster wurde von Rostocker Herren 1232 gestiftet. 1233 gründete Bischof Brunward von Schwerin ein Kloster, dessen erster Nonnenkonvent mit der vom Erzbischof verordneten Bene­diktinerregel zum Benediktinerinnen­-Kloster wurde. Nach der Reformation wurde das Kloster zum evangelischen Damenstift und zur ersten Mädchen­ schule Mecklenburgs umgestaltet.


Im 19.Jahrhundert gehörte das Kloster wechselnden Adelsfamilien. Ab 1905 war das Kloster für zehn Jahre Mädchenerholungsheim, dann wurde es eine Hotelpension. In der Nazizeit sollte das Kloster erst ein Sanatorium werden, dann wurden die Umbaupläne abgebrochen und der Reichsarbeitsdienst be­zog die Gebäude. Nach dem Zweiten Weltkrieg wohnten erst Flüchtlinge und Umsiedler hier, dann wurde es von den 1950er Jahren bis zur Wende als Jugendwerkhof genutzt. Nach diversen Verkäufen in den 1990er Jahren, gründete sich 2008 der Klosterverein Rühn e.V. und begann mit der denkmalgerechten Sicherung und Sanierung. Die einschiffige Saalkirche wird von der evangelischen Kirche verwaltet. Sie zeigt spätromanische Stilelemente, ausgeführt in Backstein. Im Innenraum befinden sich der Hauptaltar von 1587 sowie etliche Epitaphe und Grabsteine von Äbtissinnen und Dominae.

Wegbeschreibung:

Gegenüber vom Eingang der Schänke steht ein Nutzbau, auf dem „Ölmühle“ zu lesen ist, links davor ein unsaniertes Haus. Vor diesem Haus beginnt der „Parkweg“, ein Alleegang, der auf die „Bützower Straße“ stößt. Hier geht es links entlang und geradeaus bis zu einem Rastplatz mit Informationstafel. Dahinter liegt der Friedhof. An der Gabelung rechts in die Straße „Zollende“, hier biegt nach rund 300 Metern die Straße „Zum Kronsberg“ wieder rechts ab. Bald geht der Asphalt in einen naturbelassenen Weg über, eine Brücke spannt sich über den Seebach. An Wiesen und Feldern vorbei, wählt man an einer Weggabelung mit einer eingewachsenen Bank die Variante nach rechts. Im Nadelwald (an einem grün­weißen Schlagbaum vorbei) geht es zunächst über sandigen Boden immer geradeaus. Hinter dem gerade einmal acht Meter hohen Kronsberg wandelt sich der Wald, nun besteht er über­ wiegend aus Laubbäumen. Hier gibt es eine nicht markierte Wegkreuzung. Während der Weg geradeaus einen Linksschwenk macht und auf Wiesen landet, geht der Weg rechts – und dieser ist richtig – weiter durch den Wald. Doch die Verwirrung hört nicht auf: Später, auf einem leichten Anstieg, direkt hinter einem kleinen Bachlauf, suggeriert ein hellgelber Pfeil, aufgesprüht auf einer „geritzten“ Kiefer, nach rechts abzubiegen. Auf einem Stamm da­ hinter steht, ebenfalls mit gelber Farbe, „5,8“. Diesen Hinweis ignorieren, der Birgittenweg führt weiter geradeaus! Schließlich führt der Weg nach insgesamt elf Kilometern (von Bützow) aus dem Wald heraus (rot­weißer Schlagbaum, recht eingewachsen) und schlängelt sich – rechts kiefernbe­standen – durch die Wiesen. Diagonal links stehen einige höher gelegene Häuser des Ortes Warnow. Nach einem halben Kilometer verzweigt sich der Weg, rechts führt er nach Baumgarten. Es geht über einen Wassergraben und schließlich steigt der Weg (ab Beginn der Siedlung heißt er „Wiesen­weg“) über drei Etappen um 40 Meter an. Die ersten Höfe und Häuser säu­men den Weg, der, dann asphaltiert, nach Baumgarten hineinführt. An der Kreuzung, wo auf der rechten Ecke die „Galerie Alte Molkerei“ steht, geht es rechts in die „Lindenstraße“. Schon rund 100 Meter weiter zweigt die kopfsteinbepflasterte „Poststraße“ links ab. Die Kirche befindet sich auf der rechten Seite, das Pfarrhaus ein Stück weiter hinauf links. Das Café hinter der Kirche ist leider geschlossen (im Sommer 2019).

Kirche (Baumgarten):

Die gedrun­gene Feldsteinkirche in Baumgarten entstand um 1233. Der massive Turm trägt einen Fachwerkaufsatz und ein Pyramidendach. Die Vorhalle an der Südseite des Chores entstand im 19. Jahrhundert, ebenso Ausstat­ tungsstücke wie der Altar und die Kanzel. Der alte Schnitzaltar ist heute an der Orgelempore angebracht.

Morgenvers

Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerszeit an deines Gottes Ga­ben; Schau an der schönen Gärten Zier, und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben.

(Paul Gerhard, EG 503,1)

Mittagsmeditation

Die Landschaft ist lieblich. Die Gärten der beschaulichen Dörfer sind übervoll mit Blumen und Obstbäumen. Fruchtbare Kultur­landschaft. Es ist eine Freude, hier zu pilgern. Manches wirkt wie ein Stück heile Welt. Und dann kommt die nächste stark befahrene Straße, verwahr­loste Ortsteile, verwilderte öffentliche Anlagen und ich weiß, auch hier gibt es Probleme, nicht nur Idylle. Ich gehe weiter und segne in Gedanken oder mit Gesten die Menschen, die Landschaft. Denn auch das ist ein Merkmal des durchreisenden Pilgers. Er segnet. Und der Segen fließt zu ihm zurück.

Abendvers

Hilf mir und segne meinen Geist mit Segen, der vom Himmel fleußt, dass ich dir stetig blühe; gib, dass der Sommer deiner Gnad in meiner Seele früh und spät viel Glaubensfrüchte ziehe.

(Paul Gerhard, EG 503,13)

19. Tag Baumgarten - Tempzin

Wanderung von Baumgarten nach Tempzin: Durch den Na­turpark Sternberger Seenland geht es auf Pfaden und alten Alleen, mit etwas Glück einigermaßen autofrei, durch eine behutsam geformte Kulturlandschaft.

 

 

Ausgangspunkt: Baumgarten
Ziel: Tempzin
Länge und Zeit: 22 km, 7 Stunden

Adresse und Kontakt Übernachtung

Tempzin: Pilgerherberge Pilgerkloster Tempzin, An der Klosterkirche 3, 19412 Tempzin, Tel. 038483 28329, www.pilgerklostertempzin.de, Übernachtung in Betten, Küche und Dusche vorhanden, morgens Gottes­dienst, Preis: 12 € p.P. mit Pilgerausweis, Bettzeug 8 €, Handtuch 3 €

Hinweis:

In dem 2,7 km vom Birgittenweg entfernten Warnow gibt es einen kleinen Lebensmittelladen, Warnower Dorfladen, Schmiedestraße 78a, Warnow,

Tel. 038462 33676, www.warnower-dorfladen.de, Öffnungszeiten: Mo–Fr 7–16 Uhr (außer Di bis 14 Uhr), Sa 7–11 Uhr.

Wegbeschreibung:

Vom Pfarrhaus aus geht es nach rechts die „Post­straße“ hinab, die in die Linden­straße“ mündet. Auf dieser wenig befahrenen Straße den Ort Richtung Wendorf verlassen. Nach 1,3 Kilo­meter ist die „Dorfstraße“ von Wen­dorf erreicht. Auf der rechten Seite, am Dorfteich, gibt es einen überdachten Rastplatz zum Verweilen. Die „Dorfstraße“ führt in einem Bogen durch Wen­dorf und wird dann zur Landstraße nach Laase. Auf diesem Weg beginnt das Gebiet des Naturparks Sternberger Seenland mit vielen Naturschutz­ gebieten und unterschiedlichen Bemühungen, die Landschaft zu erhalten. In Laase steht rechts eine Feldsteinkirche, um 1400 erbaut, die in letzter Zeit mit privaten Spenden renoviert werden konnte. Vor dem Friedhof lädt ein weiterer überdachter Rastplatz zur Pause ein. Die Dorfstraße gabelt sich und der Pilgerweg schwenkt nach links, dem weißen Hinweisschild auf den Radfernweg Hamburg–Rügen in Richtung Eickhof folgend. An drei langen, alten Viehställen vorbei geht der Fahrweg bald in einen baumbestandenen Feldweg über, der an einem kleinen See (links) vorbei und über einen Hügel zu einer Gabelung führt. Hier geht es links auf dem sandigen abwärts ver­laufenden Weg, der bald von alten Bäumen begleitet, schließlich mit Kopf­stein gepflastert, in Eickhof mündet. Unmittelbar vor der Brücke über den Fluss Warnow zweigt rechts die Straße nach Eickelberg ab. Mit etwas Glück gibt es hier etwas zu essen: Touristenstation Naturdorf Eickhof, Dorfstraße 14, 18249 Eickhof, Tel. 038462 20419, www. naturdorf­-eickhof.de, geöffnet ist die Station vom 01. April bis 01. November. Wer hier eine Rast einlegen möchte: überdachte Rastplätze an der Warnow, eventuell hat der Kiosk­-Verkauf mit einfachen Speisen und Snacks in dem ersten der drei Flachbauten geöffnet.

 

Die zunächst mit Kastanien, dann auch mit Eichen bestandene Al­lee führt über eine Anhöhe in das nächste Dorf Eickelberg hinein. Die um 1400 errichtete Backsteinkirche ist durch eine umfassende Reno­vierung vor dem Verfall gerettet worden. Sie wird von einem Verein als „Kunstkirche“ für Veranstaltungen genutzt (www.vanuehm.de). Der Pil­gerweg geht an einem überdachten Rastplatz am Dorfteich einigermaßen geradeaus durch Eickelberg hindurch und weiter nach Groß Labenz. Zu­nächst überwindet er auf einer mäßig befahrenen Alleenstraße einen Höhen­ unterschied von 23 Metern bis auf den 83 Meter hohen Tempelberg. Dort laden Bänke und ein herrlicher Blick über das Tal und zwei kleine Seen zum Verschnaufen ein. Abwärts auf ein hügeliges Mischwaldgebiet zulaufend, das über 1,5 Kilometer immer geradeaus auf einem Forstweg durchquert wird. Der Weg landet am Ortsschild von Groß Labenz. Am Schild geht es direkt links auf einen Weg (nicht auf die Straße!) vorbei an einem Schwei­nemastbetrieb in den Wald hinein. Zwischen den Bäumen links ist der Loofsee zu sehen. Dahinter an der Weggabelung weist ein gelber Pfeil den Weg richtig geradeaus. Ein Hohlweg führt nun rund einen halben Kilometer sanft aufwärts. Oben zeigt ein gelber Pfeil irrtümlich (!) nach rechts in einen Forstweg, der Birgittenweg geht hier aber weiter geradeaus. Erst abwärts an der nächsten Weggabelung zweigt es dann leicht rechts ab. Nach einem weiteren halben Kilometer, geht es zunächst durch einen Hohlweg, anschlie­ßend rechts: Hier hängt eine Muschelplakette links am Baum und rechts ist zusätzlich ein gelber Pfeil.

 

200 Meter nach dem Abzweig befindet sich der Weiße See, der südliche Teil des Großen Labenzer Sees. Nach links führt der Weg nun am Seeufer entlang bis zum Mausoleum mit Bronzenem Hirsch. Es wurde 1914 für den Hamburger Großkaufmann Paul Wedekind nach des­sen Ableben errichtet. Der Hirsch bekam im Zweiten Weltkrieg Schüsse ab. Nach behobenen Vandalismusschäden wurde 2007 der 1000 kilo­schwere Hirsch gestohlen und bei einer Schweriner Metallverarbeitungsfirma zersägt wiedergefunden. Inzwischen ist er noch einmal neu gegossen worden und steht nun wieder unversehrt vor dem neoklassizistischen Mausoleum. Der Pfad über die Uferwiese ist nicht leicht auszumachen, er knickt dahinter links ab und führt bis zur Straße in Friedrichswalde hinauf. Wir empfehlen vom Mausoleum aus über den Weg (den See im Rücken) hinaufzulaufen, um dann bei nächster Gelegenheit rechts über einen Forstweg zur Straße nach Friedrichswalde zu gelangen.

 

Friedrichswalde besteht aus wenigen Häu­sern und einem Gutshof, als Seminarhaus genutzt, in dem es leider keine öffentliche Gastronomie gibt. Der Pilgerweg bleibt auf der Dorfstraße und führt nach Weiße Krug. Der Dorfkern befindet sich auf der rechten Seite und außer einer sehr schönen Häuserreihe aus gelbem Backstein und einer Badestelle mit Sanduntergrund hat der Ort dem Pilger nichts zu bieten. Der Birgittenweg lässt Weiße Krug rechts liegen und geht auf einem Plattenweg weiter geradeaus. Am Wegkreuz von dem Ortsteil Am Forsthof führt der Weg weiter geradeaus bis zu einem Wegekreuz ca. einen halben Kilo­meter weiter im Wald. Hier geht es – gut markiert – links weiter auf dem Europäischen Fernwanderweg E9A. Nach rund einem Kilometer führt der Weg schließlich abwärts, wird zum Plattenweg und quert mit einer Brücke den Radebach. Danach steigt der Weg zu einem Parkplatz wieder an. Die Bundesstraße (B192) ist in Hörweite.

 

Hinweis:

Wer den Zug benutzen möchte, kann ab der Bahnstation
Blankenberg tagsüber stündlich nach Schwerin oder Güstrow fahren.

Wegbeschreibung (Fortsetzung:)

Hinter der Brücke über den Radebach, auf der rechten Seite sind die Stümpfe von drei ehemals stattlichen Bäumen zu sehen. Davor geht der Pilgerpfad, zunächst unmarkiert, rechts hinein. Nach einigen Metern kom­men aber weiß­gelb­weiße Zeichen auf den Bäumen. Der Weg verläuft parallel zur Bundesstraße.


Die B192 kreuzend, führt der Weg tief in den Wald hinein. Beinahe drei Kilometer geht es stracks geradeaus, über zwei Dämme, wo ehemals ein Zug gefahren ist. Auch eine Abzweigung nach links ist zu ignorieren. Dann auf einer schmalen Brücke den Tönnisbach überqueren und diagonal links über eine Wiese laufen. Dann setzt man seinen Weg links, von wenigen hohen Nadelbäumen gesäumt, durch eine Wiesenlandschaft fort. An der nächsten Wegekreuzung folgt der Pilgerweg dem Hinweis „Tempzin 2,5 km“ nach links. Nach dem Überqueren des beschrankten Bahnübergangs führt ein breiter sandiger Weg an Äckern und einem Wäldchen vorbei. Linker Hand liegt der Tempziner See. Dem Weg folgend, taucht bald der Kirchturm des ehemaligen Antoniter­-Klosters Tempzin auf. Nach der Brü­cke über den Mühlenbach geht es die „Wariner Straße“ hinauf. Von dort rechts in die Pflastersteinstraße „An der Klosterkirche“ abbiegen. Nach der Kurve links ist die Kirche zu sehen und rechts das 1888 erbaute Guts­verwalterhaus, in dem heute die Pilgerherberge untergebracht ist.

Klosteranlage Tempzin (Tempzin):

Das ehemalige Antoniterkloster wur­de im 13. Jahrhundert als Hospital und Tochterkloster der Grünberger Antoniter (Hessen) gegründet. Der Orden bekämpfte das sogenannte Antoniusfeuer, eine Mutterkornver­ giftung, die seit dem 9. Jahrhundert in Europa fast epidemieartig auftrat. Zum Kloster gehört das Warmhaus (heute Teil des Pilgerklosters), ein Hospitalgebäude, das mit mehreren großen Kaminen ausgestattet war. Durch Stiftungen und Schenkungen vergrößerte sich der Besitz bis nach Wolin (heute Polen). Nach der Re­formation gingen die Einnahmen stark zurück. 1549 trat Mecklenburg zum lutherischen Glauben über und 1550 wurde auf herzoglichen Erlass das Kloster säkularisiert sowie die Kirche 1589 zur Pfarrkirche umgewandelt. Die Klosterkirche wurde im 15. Jahrhundert als dreischiffiges Langhaus mit Chor erbaut. Das Giebeltürmchen ist vergleichsweise grazil im Vergleich zum Hauptgebäude. Der Hauptaltar von 1411 ist heute Teil der mittelalterlichen Ausstellung im Schloss Güstow. In der Kirche befinden sich noch ein hölzer­nes Triumphkreuz aus dem 14. Jahrhundert sowie Ausstattungsstücke aus unterschiedlichen Jahrhunderten. In der Klosterkirche finden täglich Stun­dengebete statt und die Klosterleitung steht für seelsorgerische Gespräche und Gebete zur Verfügung. Vom Pilgerkloster werden jährlich Pilgerangebote veröffentlicht und auch für Einkehrtage steht die Pilgerherberge offen.

Morgenvers

Mein Lieber, ich wünsche, dass es dir in allen Stücken gut gehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gut geht.

(3. Joh. 1,2 (Luther))

Mittagsmeditation

Hauptsache gesund! – Das wünschen wir uns zum Geburtstag. Gesundheit umfasst den ganzen Menschen – Leib und Seele. Wir sind psychosomatische Wesen.


Deshalb betrifft Krankheit und Kränkung auch immer den ganzen Menschen. Wer sorgt für meine Seele, wenn ich krank bin? Wer sorgt für meine Seele, wenn ich gesund bin?


Ich wünsche mir, dass es mir gut geht als ganzer Mensch, dass ich gesund sei an Leib und Seele.

Abendgespräch

Gott, hier stehe ich in diesem uralten kirchlichen Kranken­haus. Schon vor Jahrhunderten wurde hier Heilung/Balance für Leib und Seele gesucht.
Du hast uns geschaffen aus Lehm und Gottesatem – so wird es uns in der Schöpfungsgeschichte bildhaft erzählt.


So wurde aus der Adama – der Erde, der Adam – der Mensch. Aber Leben gibt uns dein Atem, dein Ruach, dein Pneuma. Beides verbindet sich im lebendigen gesunden Menschen.


Gott, ich stehe hier in dieser Hospital-­Kirche und suche Heilung/Balance für Leib und Seele.


Hilf du mir! Heile mich. Amen.

20. Tag Tempzin - Müsselmow

Wanderung von Tempzin nach Müsselmow: Ein Schloss und mehrere Seen mit Badebucht sind über Wege durch Hügel­landschaften, kleine Orte und wenig befahrene Landstraßen zu erreichen.

 

 

Ausgangspunkt: Kloster Tempzin
Ziel: Müsselmow
Länge und Zeit: 18 km, 6 Stunden

Adresse und Kontakt Übernachtung

Müsselmow: Pilgerunterkunft Müsselmow, Unterkunft des Vereins Müsselmow Kirche e.V., Anmeldung zur Übernachtung: Herr Dryer, Tel. 0173 9001894. Übernachtung in einem voll ausgestatteten Contai­ner mit Etagenbetten (Bettzeug vorhanden), Küche, Dusche und Wasch­maschine. Preis: 10 € p.P. mit Pilgerausweis. Container steht gegenüber vom Gasthof zum Lindengarten, Dorfstraße 20, 19412 Müsselmow, Tel. 038486 33826 (Rita Berkholz). Im Gasthof gibt es neben mecklen­burgischen Speisen und Frühstück auch einen kleinen Lebensmittelladen.

Schloss

Wegbeschreibung:

Von Tempzin aus bis zum Schloss Kaarz ist der Bir­gittenweg identisch mit dem Baltisch­-Mitteldeutschen Pilgerweg. Der Baltisch­-Mitteldeutsche Weg zweigt in Rostock von der Via Baltica ab und führt über das Kloster Tempzin und Parchim in südlicher Richtung durch Mecklenburg. Dann geht es durch Brandenburg weiter nach Perleberg und Bad Wilsnack.


Von der Übernachtungsstätte der Klosteranlage Tempzin aus nach rechts wenden und das gotische Warmhaus auf der rechten Seite lassen. Weiter geradeaus bis zur Dorfstraße. Hier geht es links an der Bushaltestelle vorbei und dann mit einer scharfen Rechtskurve auf der „Wariner Straße“ aus dem Ort hinaus. Die baumbestandene Landstraße ist wenig befahren. Sie führt über 1,7 Kilometer bis zur Bundesstraße (B192), wo es rechts, zunächst am Straßenrand, in den Ort Brüel geht. Schon nach rund 400 Metern beginnt auf der rechten Straßenseite ein gemähter Streifen für Fußgänger. Nach dem Ortseingangsschild in Brüel bald rechts in die Gasse „Dornstieg“ ab­biegen, den Mühlenbach auf einer Brücke überqueren und am Ende des „Dornstiegs“ nach links an einem Kleingartengebiet entlang laufen. Der „Alleeweg“ mündet nach rechts in der „Schulstraße“. Linker Hand gibt es einen Penny­-Supermarkt, einen Fleischer und einen Döner-­Imbiss. Wer sich die originelle Stadtkirche ansehen will, geht auf der „Hauptstraße“, auf der Vorderseite des Penny-­Supermarktes nach links, quasi ein Stück zurück.

Stadtkirche Brüel (Brüel):

1222 wurde der Ort Brüel im Zusammenhang mit dem Antoniterorden im nahen Tempzin erstmals erwähnt. Der Baubeginn der Kirche wird auf ca. 1275 geschätzt. Sie wurde in mehreren Etappen bis Anfang des 15. Jahrhunderts fertiggestellt. Be­legt ist die Bauzeit des Kirchenschiffes um 1373. Die Backsteinkirche mit Feldsteinsockel hat keinen Kirchturm, dem Stil nach stammt sie aus dem Übergang von der Romantik zur Gotik. Im Inneren bemerkenswert ist die Renaissance­-Kanzel von 1624 mit qualitativ hochwertiger Schnitzarbeit. Am Korb Hermenpilaster und Tugendfiguren, dazwischen die Evangelisten und am Schalldeckel befinden sich Renaissance­-Ornamente. Der Schlüssel zur Kirche wird zu Öffnungszeiten des Pfarramtes im Pfarrhaus gegenüber he­rausgegeben: Ernst­Thälmann­-Straße 1, 19412 Brüel, Tel. 038483 20334.

Wegbeschreibung:

Hinter dem Penny­-Supermarkt führt die „Schulstraße“ in einem Links­bogen an dem schönen ehemaligen Gymnasium, einem jetzt von der Volkssolidarität betriebenen Ge­bäude, vorbei und dann an einem Seeufer (links) durch eine Parkanla­ge hinauf bis zur „Schweriner Stra­ße“. An der Ecke befindet sich eine Apotheke. Hier geht es nach rechts rund 150 Meter auf der „Schweriner Straße“ entlang, bis der „Weg zum Roten See“ nach links abzweigt. Er führt an stattlichen, einzeln stehen­ den Häusern vorbei, einer Sportanla­ge und schließlich durch einen Forst und über die Bundesstraße (B104) hinweg und erreicht tatsächlich den Ro­ten See, der links zwischen den Bäumen hindurchschimmert. Das saubere Wasser und die Anlage aus Stegen mit Leitern und ein Ponton laden bei geeignetem Wetter zum Baden oder zu einer Pause ein. Jenseits des Park­ platzes (oberhalb) beginnt ein Weg durch den Wald, ein kleines Tal trennt den Weg von dem Platz. Nach 200 Metern an einer beschilderten Wegekreuzung geht es nach links abwärts Richtung Kaarz, im weiteren Verlauf gibt es noch eine Abzweigung, hier rechts. Zunächst durch den Wald wird der Pfad zum Hohlweg. Mit linksseitig jungen Alleebäumen windet er sich durch die hü­gelige Landschaft und bietet wunderbare Ausblicke. Im Warnowtal führt er wieder in einen Wald hinein, links zwei Stelen vor dem Schutthaufen einer ehemaligen Glashütte bzw. alten Schule. Bald, hangaufwärts, wird das Ge­biet des Schlosses Kaarz erreicht. Der große öffentliche Landschaftspark beherbergt links des Weges einen Friedhof mit Kapelle und ein sehens­ wertes Mausoleum und rechts das heute zum Luxushotel umfunktionierte Schloss mit Obstgarten. Freitags bis sonntags, 14 bis 17 Uhr ist ein Café geöffnet. Rechts auf der „Dorfstraße“ entlang und immer geradeaus auf dem asphaltierten Rad­/Fußweg weiter, der bald parallel zur Straße verläuft.

 

Nach rund 1,5 Kilometern, an einem blauweißen Buswartehäuschen, nach rechts dem Schild „Schönlage“ folgen, in die Straße mit dem originellen Na­men „Zitronenberg“. Durch das lang gestreckte Dorf führt rechts der Straße ein Fußweg. Links liegt der Schönlager See mit einer Badestelle. Wenige Meter hinter einem halb verfallenen Gutshaus mit einem eindrucksvollen Backsteinschaugiebel kommt eine kleine Kreuzung mit vielen Richtungshin­weisen. Hier geht es geradeaus in den „Gustäveler Weg“, zunächst Richtung Gustävel auf der wenig befahrenen Landstraße entlang. Nach rund 1,7 Kilo­metern zweigt die asphaltierte Straße rechts nach Gustävel ab, während der Pilgerweg geradeaus auf Sand weiterführt. Durch einen Forst hindurch bis zur Landstraße (L09). Hier zunächst die Straße überqueren, dann vor dem Flachbau mit dreigeteilten Fenstern nach links auf den Weg und bei nächster Gelegenheit rechts am Grundstückszaun entlang. Über Felder nach Holzendorf hineinwandern. Nach einer Linkskurve der Dorfstraße steht rech­ter Hand die Kirche hinter einer eindrucksvollen Linde.

Dorfkirche (Holzendorf):

Das Dorf wurde 1235 erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich gründeten es Holsteiner Viehzüchter. Die Kirche ist ein einschiffiger Backsteinbau. Wann sie errichtet wurde, ist un­ bekannt. Der Chor wurde jedenfalls erst 1855 angebaut. In der Regel ist die Kirche geöffnet. Falls nicht, ist der Schlüssel im ehemaligen Pfarr­haus, rechts davon, erhältlich.

Wegbeschreibung:

Die Dorfstraße von Holzendorf führt im weiteren Verlauf nach rund 250 Metern über Wiesen und eine Brü­cke unweigerlich nach Müsselmow hinein. Hinter dem Ortsschild weist ein Werbebanner den Weg nach rechts zum Gasthof zum Lindengarten. Die Betreiberin hat den Schlüssel für die Pilgerunterkunft, die nur wenige Schritte von dem Gasthof entfernt ist.

Morgengedanke

„Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, erlebst du, dass es mehr Freiheit gibt, als du dir selber gönnst.“

– Verfasser unbekannt

Mittagsimpuls

Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!

– Die Bibel in Gal. 5,1
Was bedeutet Freiheit für mich?

Abendgebet

Gott, wenn du mir Freiheit gibst, will ich sie mir nehmen. Ich bin es mir und dir wert, in Freiheit zu leben. Zeig mir, wo ich mich zurück­halten lasse von Konventionen und fremden Meinungen, von scheinbaren Zwängen und herrischen Ansprüchen anderer. Gib mir den Mut, frei zu leben. Amen.

21. Tag Müsselmow - Schwerin

Wanderung von Müsselmow zum Schweriner Dom: Eine ab­wechslungsreiche Etappe vom Land bis in die Stadt, bei der von wenig befahrenen Dorfstraßen, Wald­ und (evtl. feuchten) Wiesenwegen sowie Promenaden am Seeufer alles dabei ist.

 

Ausgangspunkt: Müsselmow
Ziel: Dom in Schwerin
Länge und Zeit: 26 km, 8 Stunden

Adresse und Kontakt Übernachtung

Schwerin: Jugendherberge, Waldschulweg 3, 19061 Schwerin, Tel. 0385 3260006, www.jugendherberge.de/mecklenburg-vorpommern, Preis: ab 22 € p.P., inkl. Bettwäsche.

 

Schwerin: Schweriner Rudergesellschaft, Bootshaus, Franzosenweg 21, 19061 Schwerin, www.schwerinerrudergesellschaft.de oder über: gute­nacht@schwerinerrudergesellschaft.de (Sigrun Meermann); EZ, DZ und Mehrbettzimmer, Gemeinschaftsdusche, frühzeitige Anmeldung erfor­derlich, Preis ab zwei Nächten: ab 15 € p.P., inkl. Bettwäsche


Schwerin: Privatvermietung Marie-­Theres Heintze, Werderstraße 45, 19055 Schwerin, Tel. 0173 2329899. Keine Gruppen!

 

Schwerin: Hotel Gasthof Zur guten Quelle, Schusterstraße 12, 19055 Schwerin,Tel. 0385­565985, www.gasthof­-schwerin.de, DZ ab 59 €

Wegbeschreibung:

Direkt gegen­ über des Wohncontainers steht die Dorfkirche von Müsselmow. Im 15. Jahrhundert errichtet, wird sie seit den 1950er Jahren nicht mehr für Gottesdienste genutzt. Zurzeit dient sie, schön renoviert, einem Tanz­ kurs für Tango und Milonga (Stand 9/2019). Der Schlüssel zur Kirche wird im Gasthof zum Lindengarten ausgehändigt.


An der Kirche vorbei geht es die Dorfstraße hinauf und an der Straßenga­belung links an einem auffälligen,
großen Fachwerkhaus vorbei. Hinter den letzten Häusern geht die Straße in einen sandigen Feldweg über und hinab zu einer mächtigen Eiche auf der linken Seite des Weges. Kurz davor zweigt ein Weg rechts ab, der an Feldern vorbei stetig ansteigt. Kurz vor einem Wald fällt er ab. An der Weggabelung am Waldeingang rechts und dann immer geradeaus bis auf der linken Seite eine Wiese beginnt. Hier links einer Wagenspur nah am Zaun und Waldrand folgen bis zu einer einzeln stehenden Eiche (siehe Foto). Hier zweigt der Weg links ab in den Wald hinein.

 

Nach 210 Metern auf dem Waldweg kommt eine Weggabelung. Hier geht es rechts und danach immer gerade­ aus auf einem grasüberwachsenen Weg, der bald abwärts verläuft. Der Weg führt rechter Hand zum Waldfriedhof am Uhuberg, wo es neben anderen Grabstätten ein Mausoleum für den 1925 verstorbenen, einzigen Sprössling der Kritzower Gutsbesitzerfamilie zu sehen gibt. Auf dem „Hauptwaldweg“ geht es hinunter und mit einem Rechtsschwung bis zur Landstraße. Hier nach rechts und bis in den Ort Kritzow hinein. Nach 200 Metern auf der „Hauptstraße“ zweigt eine Straße mit dem Hinweisschild „Godern 6 km“ und „Vorbeck 2 km“ nach links ab. Zur Linken türmen sich schon überwachsene Erdhügel vom Bau des dahinterliegenden Golfplatzes. Auf der nur mäßig befahrenen Straße geht es bis Vorbeck hinein.

Dorfkirche Kambs (Vorbeck):

Das Gotteshaus im Ortsteil Kambs ist eine im Ursprung gotische, später zum Großteil veränderte Backstein­kirche mit neu­ und spätgotischen Elementen. Am ältesten sind der rechteckige Chor und die nördlich angebaute Sakristei, die auf 1289 datiert wurden. Besonders sehenswert ist der spätgotische Schnitzaltar von 1500. Im Schrein ist eine Strahlenkranz­madonna, die links und rechts in zwei Reihen vonAposteln und Heiligen flankiert wird. Die ursprüngliche spätgotische Kanzel aus der Kirche in Vorbeck gilt als das älteste Beispiel einer Dorfkirchenkanzel und wird im Staatlichen Museum Schwerin aufbewahrt. Stattdessen steht in der Kirche jetzt eine neugotische Kanzel mit Holzverzierungen.

Wegbeschreibung:

Der Birgittenweg führt vom Kirchberg hinunter rechts auf die Straße und dann gleich wieder rechts in die Straße „An der Warnow“, am Dorfausgang über den Fluss Warnow auf einer Brücke mit blauem Geländer und weiter geradeaus auf die Landstraße. Nach 1,4 Kilometern kommt das Dorf Gne­ven. Gleich hinter dem Ortseingangsschild rechts hinter einer Hecke liegt der kleine Krebssee. Hinter einer Linkskurve im 90-­Grad­Winkel auf der „Vorbecker Straße“ geht geradeaus die Wohnstraße „Am Hang“ ab. Den Fahrradweghinweisen nach Godern folgen. Die Straße knickt im Wohngebiet rechts ab, heißt aber immer noch „Am Hang“. Danach geht eine Straße links ab und führt durch Felder und kleinere Wälder in das hübsche Neu Godern. Hinter der Siedlung zweigt der Weg nach rechts ab und nach rund einem Kilometer ist das Ufer des Mühlensees in Godern erreicht. Im Strandimbiss Inselblick Godern kann man neben dem Verzehr von umweltfreundlich dar­ gereichten Speisen und Getränken auch Boote, Surfbretter und Schwimmschuhe leihen. Hinter dem Imbiss, auf der rechten Seite, beginnt ein schöner Wanderweg, der oberhalb des Sees am bewaldeten Hang entlang verläuft. Nach einer Schutzhütte und einigen Sitzgelegenheiten am Wegesrand ste­hen rechts zwei Informationstafeln über die „Hydrologischen Verhältnisse zwischen dem Schweriner und dem Pinnower See“. An der dahinter liegen­ den Wegekreuzung geht es rechts steil hinauf, danach parallel zur Autobahn (A14) durch den Wald. Rund 250 Meter nach der Wegekreuzung spaltet sich ein Weg nach rechts ab, den man ignoriert. Stattdessen geht es mit einem Linksschwenk in den Wald hinein, an nächster Gabelung nach rechts.

 

Nach rund einem Kilometer Laub­, Nadel­ und wieder Laubwald erreicht man eine Wegekreuzung, auf der ein Hinweisschild „Raben Steinfeld 0,4 km“ nach rechts anzeigt. Nach die­sem Abzweig endet der Wald schnell und es geht auf dem Fußweg durch einen Tunnel unter der Autobahn her. In Raben Steinfeld stehen auf einem Kreisverkehr Megalithen, auf denen Bronze­-Raben sitzen. Der Kreisverkehr wird links bis zur „Querstraße“ umgangen. Nun in der Vorstadt angekom­men, sind die Gärten kleiner und es gibt originelle Hausfassaden, deren Muster sich aus gelben und roten Backsteinen zusammensetzen. Am Ende der „Querstraße“ geht es links in die „Kastanienallee“. Dann führt die Straße in einem Schwenk nach links hinunter zum Seeufer, wo einige eindrucks­ volle Gründerzeitvillen stehen. Hier links halten in die Straße „Am See“, das Ufer des Schweriner Sees muss auf der rechten Seite erscheinen. Danach trifft die Straße auf die Landstraße „Charlottenberg“, wo ein Richtungsschild nach rechts „Schwerin 8,4 km“ und „Schwerin Mueß 1,6 km“ anzeigt. Hier geht es hinauf zur viel befahrenen Bundesstraße (B321). Auf der rechten Seite steht die Gedenktafel des Todesmarsches der Häftlinge des Konzentra­tionslagers Sachsenhausen. Wenige Meter weiter auf der rechten Seite steht die Bronzeskulptur „Die Mutter“ und einige Relieftafeln.


Auf der Brücke überquert der Pilgerweg den Fluss Stör und folgt dann rechts abwärts dem Fußweg bis zur Straße. An dieser entlanglaufen, zunächst heißt sie „Mueß Ausbau“, dann „Alte Crivitzer Landstraße“. Hier gibt es eine Eis­manufaktur, ein Restaurant und eine Gaststätte. Auf der Höhe des Ferien­dorfes Muess liegt auf der rechten Seite ein Freiluftmuseum. Die „Crivitzer Landstraße“ stößt nun auf die viel befahrene „Crivitzer Chaussee“, welche in diesem Jahr (2019) zudem erweitert wird. Man gelangt auf sie gemäß der Pilgerwegmarkierung rechts über die Ampel. Hinter dem „Haus am See“ (der Eventfläche einer Ferienanlage) geht es rechts in die „Mueßer Bucht“ hinein. Von der Straße zweigt noch einmal rechts ein Weg ab, der schnell in den Wald hineinführt. Im weiteren Verlauf schlägt er einen Bogen nach links weg vom Seeufer. Dort führen zwei Abzweigungen, eine an einer Wetterhütte, nach rechts nur auf eine Straße, die sich dann wieder mit dem Weg kurz vor Zippendorf vereint.

 

In der Zippendorfer Bucht ist ein großer Strand und eine Promenade, an der schöne Häuser und Villen stehen. Wer mag, kann hier eine Badepause einlegen. Von Zippendorf aus geht es immer am Ufer des Schweriner Sees entlang. Hinter dem Gelände des Tierparks und einem Spielplatz auf der linken Seite führt ein Weg links hinauf zur Jugendherber­ge. Der Dom und die Stadtmitte sind von der Jugendherberge noch vier Kilo­meter entfernt. Der „Franzosenweg“, gesäumt von eindrucksvollen Häusern, schwenkt am „Schnitzelhaus“ vom Ufer weg, jedoch führt er unweigerlich zum Schweriner Schloss, dessen Türmchen schon von Weitem zu sehen sind. Vor dem Schloss liegt ein herrlicher barocker Schlossgarten mit vielen Rosen, Bogengängen und Bäumen in ungewöhnlicher Wuchsform. Von dem Park geht es über die „Alte Brücke“ auf die Schlossinsel, an dem weithin sichtbaren Schloss links vorbei und über die einzige Brücke auf dieser Seite in die Altstadt. Über die Ampelkreuzung führt der Weg geradeaus an einigen mächtigen Regierungs­ und Verwaltungsgebäuden vorbei in die Fußgänger­ zone hinein. Auf Höhe der Probstei­-Kirche St.-Anna (links) zweigt nach rechts die „Marktstraße“ ab. Diese Straße führt direkt zum Schweriner Dom.

Dom St. Marien und St. Johannis (Schwerin):

Der Dom ist die einzige echte Kathedrale (Bischofskirche) in Mecklenburg-­Vorpommern und das einzige verbliebene mittelalterliche Gebäude der Stadt Schwerin. Die Baugeschichte ist lang und beginnt mit der Grundsteinlegung eines Doms elf Jahre nach der Stadtrecht­verleihung im Jahre 1171. Doch schon für diesen romanischen Vor­gängerbau brauchten die Erbauer mindestens 77 Jahre, bis er fertig­ gestellt war. Doch seitdem zählte er zusammen mit dem Lübecker und dem Ratzeburger Dom zu den bedeutendsten Werken der Backsteinromanik. Da Heinrich der Löwe (um 1130–1195) einer seiner Stifter war, gehörte er zu den „Löwendomen“.

 

Im Jahr 1222 gab die Schenkung einer Reliquie den Impuls für einen Neu­bau. Ein Mineral (Jaspis) mit einem eingeschlossenen Blutstropfen Christis bewegte Tausende, die Kirche aufzusuchen. Der Schweriner Dom wurde zur bedeutendsten Wallfahrtskirche Norddeutschlands. Dem Pilgerstrom war die romanische Basilika nicht mehr gewachsen. Zudem bauten die umliegenden aufblühenden Hansestädte wie Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald neue repräsentative Kirchen. Gegen 1270 begann der Kirchbau und erst 1327 waren die Errichtung des Chors, der östlichen Seitenschiffe des Quer­hauses und des Kapitelhauses, das Bibliothek und Sakristei beherbergte, abgeschlossen. Bis Ende des Jahrhunderts dauerte es noch, dann waren auch Querhaus und Langhaus fertiggebaut. 1416 vollendeten Stralsunder Bauleute die Fenster des Langhauses und dessen Einwölbung. Damit endete die 146­jährige Baugeschichte der hochgotischen Kathedrale von Schwerin