Pilgerweg der Birgitta
Schweden

01. Tag Lund - Dalby

Wanderung von Lund nach Dalby auf dem Sankt Olofsleden: Der Weg führt aus der Stadt heraus in hügeliges Gelände. Bei gutem Wetter hat man einen fantastischen Blick von Hardeberga aus über die Küstenebene bis Malmö und zur Öresundbrücke.
Später führt der Weg durch Wälder und den kleinsten Nationalpark Schwedens.

 

Ausgangspunkt: Dom zu Lund (schwedisch: Lunds domkyrka)
Ziel: Heligkorskyrkan in Dalby – über St. Knuts (Linero) und Hardeberga
Länge und Zeit: 15 km, 5 Stunden

Adresse und Kontakt Übernachtung

Lund: Winstrup Hostel, Winstrupsgatan 3, Lund, 222 22 Schweden, www.winstrupshostel.se, Tel. 0046 46 80900, fünf min. vom Dom entfernt, sehr gutes und reichhaltiges Frühstücksbuffet in Creperiet, Klostergatan, gegenüber vom Grand Hotel, Preis: etwa 37 € p.P.

 

Lund, Liberiet: Kungsgatan 5, Lund, 222 22 Schweden, www.lundsdomkyrka.se, Übernachtung in einer Sammelunterkunft für max. 8 Personen mit Schlafsack und Isomatte, Dusche und Küche vorhanden, nach telefonischer Anmeldung über den Pilgerpastor von Lund Tel. 0046 71 8764.

 

Dalby: Kontakt Kirchengemeinde: Pastor Per Lidbeck, Tel. 0046 73 5174565, per.lidbeck@svenskakyrkan.se; Gemeindemitarbeiterin Bianca Timm (deutschsprachig) Tel. 0046 20 8600 oder Tel. 0046 20 8610. Die Kirche ist von Mai bis August von 9 bis 18 Uhr geöffnet, September bis April von 9 bis 16 Uhr.

 

Dalby: Dalby Gästis, Tingsvägen 6, Dalby, www.dalbygastis.se, Tel. 0046 20 0006

 

Dalby: B & B, Klostret 5, Lundavägen 1, Dalby, monica.larn@gmail.com, Tel. 0046 708 196059

 

Dalby: Klockaregårdens B & B, Länsmansvägen 3, Dalby, Tel. 0046 20 1209

Hinweise:

Den schwedischen Pilgerausweis erhält man in Lund im Pilgerbüro, Mittwoch bis Freitag Pilgergebet in der Krypta der Domkirche von 9 bis 9.15 Uhr. Eine sehr detaillierte Karte für die drei Etappen in Schweden stellt die schwedische Kirche zur Verfügung:

www.pilgrimsvagen.se/wp-content/uploads/Lund-Dalby-Silvåkra.pdf

Stiftskirche/Dom (Lund):

Der älteste Dom Schwedens wurde 1104 im romanischen Stil erbaut, die beiden Türme waren im Mittelalter schmucklos. Der Dom war ein direkter „Nachkomme“ des Erzbistums Bremens und des Bremer Doms. Im frühen Mittelalter (bis zur Gründung des Erzbistums Nidaros/Trondheims war Lund der Bischofssitz für ganz Skandinavien. Ganz Skandinavien meint: Island, Norwegen, Dänemark, Schweden, Finnland, Baltikum und Pommern.

Im Mittelalter gab es in Lund 27 Kirchen, davon gehörten acht zu unterschiedlichen Klöstern. Die Reformation überstand nur der Dom, die dazugehörige Kathedralschule und die St. Peters-Klosterkirche. Erst 1863 erhielten die Türme des Doms ihre jetzige Form.

Wegbeschreibung:
Der Weg beginnt gegenüber des Pilgerzentrums Liberiet auf dem Domplatz und verläuft in südsüdöstlicher Richtung über die „Kiliansgatan“ aus der Altstadt. Am Botanischen Garten vorbei folgt der Pilgerweg dem Radweg Richtung Linero/Dalby. Ein Teil der Strecke ist gesäumt von Parks. Via Übergang quert man die Europastraße (E22) und biegt rechts ab in den „Vipeholmsvägen“ Richtung Süden, dann links in den „Hjalmar Gullbergs väg“, dann rechts bis zum „Sandbyvägen“. Von dort folgt man den Wegzeichen in Richtung Dalby/Linero.

 

Die erste Zwischenstation ist die Kirche St. Knuts im Neubaugebiet Linero. Gleich neben der Kirche befindet sich der Supermarkt ICA für letzte Besorgungen.

St. Knuts Kirche (Lund, Stadtteil Linero):

Die Neubaukirche im Stadtteil Linero wurde von dem schwedischen Architekten Sten Samuelson (1926–2002) geplant und 1973 eingeweiht. Im Stil der Zeit stellt eine zweite Etage in der Mitte einen stilisierten Turm dar, die Ansichtsseite ist über beide Etagen größtenteils verglast. Das Gebäude besteht aus Sichtbeton.

Wegbeschreibung:

Von St. Knuts geht der Weg hinaus aus der Stadt Richtung Osten hinauf nach Hardeberga. Durch Felder und Hecken führt der Schotterweg gerade durch und eine Anhöhe hinauf. Es lohnt sich hin und wieder zurückzublicken. Bei guter Sicht liegt einem Lund zu Füßen und leicht zur Linken sieht man hinüber nach Malmö und zur Öresundbrücke, die Schweden mit Dänemark verbindet. Hardeberga kyrka liegt idyllisch umgeben von einem Friedhof.

Hardeberga Kyrka (Hardeberga):

Die weiße mittelalterliche Kirche mit dem beidseitigen Treppengiebel am Turm ist eine weithin sichtbare Landmarke. Möglicherweise ist sie am Ende des 12. Jahrhunderts erbaut und später erweitert worden. Der Turm stammt aus dem späten Mittelalter und diente auch als Wehrturm. Die Fresken im Inneren stammen von Gottfrid Petterson aus dem Jahr 1909.

Wegbeschreibung:

Von der Kirche aus sind es noch etwa sieben Kilometer bis Dalby. Dazu verlässt man die kleine Ansiedlung Richtung Südosten und folgt den Wegweisern des Fahrradweges Richtung Dalby. An den Fischteichen von Rögle linker Hand vorbei, geht man über einen Feldweg nach Tygelsjö und von dort ins Naturreservat Billebjer. Ein kleiner Abstecher vom Hauptweg zum Aussichtspunkt Billebjer lohnt sich.

 

Der Weg führt über Sjöstorp vorbei am Dalby Söderskog, dem wohl kleinsten Nationalpark Europas. In Dalby ist die Heligkorskyrka leicht zu finden.

Morgengebet

Wecke mich frühe mit deiner Güte, so will ich diesen Tag begehen als einen Lobgesang!
Herr, die Sonne geht auf. Ich mache mich bereit zum Aufbruch. Mein Weg geht durch fremde Straßen und Flure.
Ich fühle mich frei, aber fremd. Die Menschen lächeln mir zu, mal neugierig, mal wissend. Ich bin ein Pilger.
Ich weiß nicht, was der Tag bringt. Wie sich das Wetter entwickelt, wie mein Schlafplatz aussehen wird. Ich bin frei von den normalen Ansprüchen des Alltags, aber abhängig von der Gastfreundschaft fremder Menschen und äußeren Verhältnissen, die ich nicht beeinflussen kann. Ich lasse meine Ängste los und vertraue auf deine Güte und Vorsorge. Amen.

Mittagsgebet

Auf der Höhe des Tages halten wir inne. Lasst uns Herzen und Hände erheben zu Gott, der unseres Lebens Mitte ist.
Gott, lass uns innehalten auf unserem Pilgerweg.
Wir sind umgeben von deiner Schöpfung. Unser Blick geht weit hinaus ins Land. Und er kehrt zurück in unsere unmittelbare Nähe. Wir sehen Blumen und Bäume. Wir hören die Vögel. Wir nehmen unsere Mitmenschen wahr und sehen sie, als von dir gewollt und geliebt. So wie wir uns sehen, als von dir gewollt und geliebt.
All diesen Reichtum hast du in unsere Obhut gegeben, ihn zu bewahren und zum Guten zu nutzen.
Wir danken dir! Amen.

Abendbetrachtung

Macht euch keine unnützen Sorgen um euren Lebensunterhalt. Bedeutet Leben nicht mehr als essen und trinken? Und sind Menschen nicht wichtiger als Sachen?
Seht euch die Vögel an. Sie säen nicht und ernten nicht. Und Gott kümmert sich um sie. Oder die Blumen, die auf den Wiesen blühen! Sie mühen sich nicht ab und können weder spinnen noch weben. Aber selbst der reiche König Salomon war nicht prächtiger als eine dieser Wiesenblumen.
Wenn Gott die Wiesenblumen so schön macht, die heute blühen und morgen Heu sind, wird er sich nicht viel mehr um euch Menschen kümmern? Vertraut ihr Gott so wenig?
Macht euch keine Sorgen. Nur Menschen, die Gott nicht kennen, lassen sich von solch oberflächlichen Dingen bestimmen. Gott weiß doch, dass ihr das alles braucht.
Setzt euch für das Reich Gottes ein. Dafür, dass sein Wille geschieht. Alles andere wird euch dann zufallen. (nach Matthäus 6)

02. Tag Dalby - Börringekloster

Wanderung von Dalby nach Börringekloster auf dem Mariavä­gen: Wie eine Perlenkette lagen die Klöster auf diesem Weg aufgereiht. Reisende konnten so in früherer Zeit Unterkünfte entlang des Weges finden. Der Weg wurde nach der Pilgerkirche Fru Alstad (Fru Alstad steht für Maria, die Mutter Jesu) benannt.

 

Ausgangspunkt: Heligdomskyrka Dalby 
Ziel: Börringekloster
Länge und Zeit: 31 km, 9 Stunden

Adresse und Kontakt Übernachtung

Gödelöv (15 km): In Gödelöv gibt es eine Pilgerunterkunft (schwedenro­ tes Häuschen) südlich der Kirche. Allerdings ohne Wasser und Elektrizität, nur mit Isomatte und Schlafsack nutzbar, für bis zu vier Personen. Der Tür­ code muss telefonisch (Tel. 0046 48 0375) erfragt werden. Der Schlüssel für die Toilette auf dem Friedhof befindet sich im Haus.

Sturup (24 km): Sturup­Airport Hotel, Malmö Airport, 23032 Malmö/ Sturup, Tel. 0046 40 500570, www.sturupairporthotel.se, etwa 400 m abseits des Pilgerweges

Hinweise:

Dalbys Supermarkt Hemköp ist täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet. In Genarp, in der Straße Heckebergavägen befindet sich eine  Konditorei (Nr. 16), ein Coop-Supermarkt (Nr. 13) und ein Geldautomat (Nr. 3). Eine Apotheke gibt es in Lillegårdsvägen 6. Der Supermarkt ICA hat täglich von 8 bis 21 Uhr geöffnet. Auch auf dem Flughafen Sturup befindet sich ein Supermarkt und ein Geldautomat. Wichtig! Für den nächsten Tag müssen Vorräte besorgt werden, da zwischen Börringekloster und Trelleborg keine Einkaufsmöglichkeit ist. Die heutige Route ist unter 

www.pilgrimsvagen.se/pilgrimsvagen/mariavagen

einzusehen oder unter

www.pilgrimsvagen.se/wp-content/uploads/Börringekloster-Dalby.pdf.

Heligkorskyrka (Dalby):

Die Kirche stammt aus dem 11. Jahrhun­ dert, eventuell ist sie älter als der Dom zu Lund und damit die älteste Kirche des Nordens. Ihr Stil ist rein romanisch. Sie war für einige Jahre Bischofssitz unter dem deutschen Bi­schof Egino (*unbek.–1072), dessen Statue sich in der Kirche befindet. Das behutsam sanierte Innere mit den schönen Rundbögen, der Krypta und dem harmonisch geformten Taufbe­cken ist sehenswert. Die Kirche ist täglich geöffnet: Mai–August 9–18 Uhr, September–April 9–16 Uhr

Wegbeschreibung: Von Dalby nach Gödelöv Kyrka (15 km)
Der Pilgerweg führt in östlicher Rich­tung aus der Stadt. Vorbei an Dalbys Pizzeria über „Veberödsvägen“ biegt der Weg links in den „Östra Möllavä­gen“ ein. Beim Fahrradweg rechts in den Tunnel. Hier gibt es viele Spazier­ und Radwege. An der ersten Triangel den linken Weg und dann der zweite Weg rechts – Richtung Spielplatz – rechter Hand ist ein rotes Haus, dann rechts bei der Triangel in den Schot­terweg einbiegen (Fahrrad­ und Reitweg). Auf diesem geht es links vorbei an der Mühle bis zu den orangefarbenen Markierungen des „Skåneleden“ rechter Hand. Dem „Skåneleden“ folgt man bis zum „Ugglarpssee“, wo der Pilgerweg rechts abbiegt und durch ein Forstgebiet verläuft. Hier geht es geradeaus und dann, an der Kreuzung S Fästan, rechts nach Gödelöv.

Gödelöv Kyrka (Gödelöv):

Im Jahr 1767 sollte die Kirche in Gödelöv auf königlichen Befehl abgerissen werden. Dies hatte der Bürgermeis­ ter von Häckelberga beim König erwirkt. Die Arbeiter aus Häckelberga rückten an – und wurden von den aufge­brachten Einwohnern von Gödelöv vertrieben. Wieder und wieder versuchten es die Arbeiter, ohne Erfolg. Schließlich kamen die Arbeiter aus Häckelberga mit den lokalen und regionalen Autoritäten. Aber auch diesmal wurden sie von einer großen Menge Männer, Frauen und Kinder abgehalten, die ihre Kirche mit Steinwürfen verteidigten und die Arbeiter und Autoritäten wieder vertrieben. Zusammen mit dem lokalen Adligen Fredrik Gyllenkrok of Björns­ torp schickten sie einen neuen Antrag zum König und endlich bekamen sie Antwort von Gustav III. Sie durften ihre Kirche behalten. So steht nun diese Kirche aus dem 13. Jahrhundert bis heute durch den Mut und Widerstand der Gödelöver Bürger.

Von Gödelöv nach Genarp Kyrka (2 km)

Der Weg von Gödelöv nach Genarp verläuft „von Kirchturm zu Kirchturm“. Von der Hauptstraße geht der Weg rechts ab in den „Kyrkovägen“ und einige Meter weiter steht man vor der nächsten Kirche.

Genarp Kyrka (Genarp):

Genarp hatte nicht solche mutigen Bürger. Das ursprüngliche Gotteshaus von Genarp wich vermutlich während der Reformation um 1536 dieser neuen Kirche. Die Tauffünte der Kirche stammt aus den Ruinen des Allerhei­ligen­Klosters in Lund und wird auf das 11. Jahrhundert datiert.

Genarp nach Börringekloster (14 km):

Vom „Kyrkovägen“ verläuft der Weg in den „Sandvägen“, der in das Naturreservat Ri­sen übergeht. Vom Parkplatz im Reservat folgt man der dort angebrachten Karte bis zur Straße. Dort trifft der Weg wieder mit dem „Skåneleden“ zusammen. Von hier an führt ein orangefarbenes Wegzeichen bis zum Flugplatz Sturup. Vom Flughafen aus geht es weiter Richtung Süden auf dem „Västerlångvägen“ und dann weiter links ab auf dem „Nötesjövägen“. Vor Nötesjö biegt der Weg rechts ab, dann an der Kirchenruine von Börringe vorbei, bevor er durch einen Tunnel die Europastraße (E65) kreuzt. Der Weg ist nicht gekennzeich­net. Es empfiehlt sich, die Karte zu benutzen.

Gebet der Heiligen Birgitta

Herr, zeige uns deinen Weg und mach uns willig, ihn zu gehen.

Mittagsmeditation

Auf der Höhe des Tages halten wir inne. Wir kommen zur Ruhe. Wir setzen die Rucksäcke ab. Wir gönnen unseren Füßen Entlas­tung. Wir schließen unsere Augen und danken für den ersten Teil des Tages. Für Gespräche, Begegnungen, kleine Freundlichkeiten. Für den Weg, den wir bisher zurückgelegt haben: innerlich und äußerlich.
Wir spüren unserem Atem nach, wie er kommt und geht. Wir schicken unseren Atem dorthin, wo es schmerzt: zu den Füßen, in die Schultern, …
Wir nehmen wahr, wo unser Körper entspannt ist.
Wir spüren die Sonne, den Wind auf unserer Haut. Wir lauschen auf die Ge­ räusche um uns herum.
Wir öffnen unsere Augen und sehen, was uns umgibt. Wir danken.

Abendbetrachtung

Am Ende dieses langen Tages lege ich alles ab, was mich bedrückt. Ich lasse mich fallen in Gottes Hände. Voller Vertrauen, dass er für mich sorgt. Voller Vertrauen, dass mein Schlaf tief und erfrischend ist. Voller Vertrauen, dass auch der morgige Tag in Gottes Händen liegt. Danke, Gott! Amen.

03. Tag Börringekloster - Trelleborg

Wanderung vom Börringekloster nach Trelleborg auf dem Mariavägen: Der Weg vom Börringekloster nach Trelleborg geht, unterbrochen von kleinen Siedlungen, durch die Felder der Küstenebene. Die Kirchtürme sieht man von Weitem. Die Land­ schaft ist offen mit einem großen Himmel.

 

Ausgangspunkt: Börringekloster
Ziel: Klosterruine der Heiligen Katharina in Trelleborg
Länge und Zeit: 27 km, 8 Stunden

Adresse und Kontakt Übernachtung

Übernachtung Trelleborg: B&B Systrar och Bönor, Algatan 28 (Fußgän­gerzone) Trelleborg, Tel. 0046 41 018767, www.systrarochbonor.se

 

Hinweise:

Auch auf dem Flughafen Sturup befindet sich ein Supermarkt und ein Geldautomat.

Wichtig:

Für diesen Tag müssen Vorräte besorgt werden, da zwischen Börringekloster und Trelleborg keine Einkaufsmöglichkeiten sind. Will man die Etappe auſteilen, so empfiehlt es sich, bis zur Landstraße (L101) zu laufen und von dort (Station Fru Alstadvägen) mit dem Bus Linie 144 nach Anderslöv Torget zu fahren. Der Bus fährt Mo–Sa stünd- lich zwischen 5 Uhr und Mitternacht, sonntags alle zwei Stunden. Als Übernachtungsmöglichkeit könnte „Gästgivaregård“ am Anderslöv-Tor- get angesteuert werden. Am nächsten Tag startet der Pilgerweg wieder an der Busstation Fru Alstadvägen. In Anderslöv gibt es mehrere Einkaufsmöglichkeiten (z.B. ICA täglich geöffnet 8–20 Uhr), Gaststätten und eine Apotheke. Eine andere Möglichkeit, die Etappe aufzuteilen, besteht, wenn mit Schlafsack und Isomatte gepilgert wird. In Fru Alstad, direkt neben dem Kirchhof, gibt es eine Schlafmöglichkeit des Skåneleden, eine halb offene Schutzhütte mit Holzboden. Ausgerüstet ist der Übernachtungspunkt mit Bänken, einer Feuerstelle und einem beheizten
Behinderten-WC mit warmem Wasser. Der Weg über die Küstenebene ist relativ ungeschützt, dem Wind und Wetter ausgesetzt. Es empfiehlt sich, Sonnenschutz und wetterfeste Kleidung parat zu haben. Eine sehr detaillierte Karte stellt die Schwedische Kirche zur Verfügung:
www.pilgrimsvagen.se/wp-content/uploads/Trelleborg-Börringekloster.pdf.

Kloster und Schloss (Börringe­kloster):

Im 11. Jahrhundert war Börringekloster eine der Jungfrau Maria geweihte Benediktinerabtei für Nonnen. Nach der Reformation verlor sie ihre Bedeutung. Als das unter dänischer Herrschaft stehen­ de Skåne nach dem Frieden von Roskilde 1658 zu Schweden kam, schenkte König Karl X. Gustav das Kloster seinem Sohn Gustaf Carlson. Nach 1745 wurde das Schloss Eigentum des Geschlechtes Beck­Friis. Heute ist das Schloss aus dem 17. Jahrhundert in Privatbesitz und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Klosteranlage kann aber besichtigt werden. Außerhalb des Klosters steht Trinkwasser zum Auffüllen der Was­ serflasche an der Pumpe zur Verfügung.

Wegbeschreibung:

Der Pilgerweg verlässt das Kloster in Richtung Wes­ten. Nach etwa 800 Metern kommt man an eine Weggabelung und folgt der sich windenden Asphaltstraße nach links. Nach einiger Zeit kreuzt der Weg eine Bahnstrecke. Im weiteren Verlauf erreicht man das Hinweis­schild für die heute grasüberwachsenen Reste der Burg Lindholmen.

Lindholmen:

Lindholmen war im 14. Jahrhundert für den dä­nischen König Valdemar Atterdag und später auch für seine Tochter Königin Margareta eine wichtige Festung. 1395 wurde hier eine großpolitische Ver­sammlung einberufen, die zwei Jahre später zum Friedensschluss und zur Kalmarer Union, einem Zusammenschluss der Königreiche Dänemark, Schweden und Norwegen führte. Ab 1540 wurde Lindhol­men stillgelegt und seine Funktion von der Festung Malmöhus übernommen. Heute erinnert an diese Zeit nur noch ein grasüberwachsener Erdhügel.

Wegbeschreibung:

Der Pilgerweg folgt weiter der Asphaltstraße über hügelige Wiesen und Felder. Teilweise kann man den Weg schlecht einsehen, also Vorsicht mit entgegenkommenden Autos. Einige Kilometer weiter biegt der Weg links ab auf eine stärker befahrene Landstraße Richtung Anderslöv, um dann rechts in den „Lieholmvägen“ einzubiegen. Dabei nicht der ersten Aus­schilderung „Lieholmvägen“ folgen! An der Abzweigung befindet sich ein Hinweisschild „Fru Alstad 4“ zusammen mit einer Pilgerwegsmarkierung. Ab diesem Abzweig verläuft der Weg wieder parallel mit dem Skåneleden und ist eine Schotterstraße. Nach knapp vier Kilometern überquert der Weg die Landstraße (L101) und führt zur Kirche Fru Alstad.

Kirche (Fru Alstad):

Im Inneren der Kirche finden sich auf dem Mittelpfeiler „Unterschriften“ zahlreicher Pilger aus alten Zeiten. Um heute seinen Namen in der Kirche zu hinterlassen, befindet sich links vom Altar in einer Nische ein Gäste­ und Gebetsbuch. Die Kirche Fru Alstad ist wochentags von 8–16 Uhr geöffnet. Samstags und sonntags von 10–16 Uhr. Außerhalb dieser Zei­ ten empfiehlt es sich, die Anderslövs församling zu kontaktieren (Tel. 0046 410 20225, www.svenskakyrkan.se/anderslov).

Wegbeschreibung:

Von Fru Alstad an folgt der Pilgerweg weiter dem Skåneleden und seinen orangefarbenen Markierungen bis östlich von Trelleborg. Dieser Teil des Weges ist meist sehr gut markiert. Wichtig ist, beim Wegweiser Gislöv­ Fjärdingslöv die Richtung Fjärdingslöv zu wählen.

 

In Mellanköpinge verlässt der Pilgerweg den Skåneleden und wendet sich nach links. Dort geht man vorbei an den Gyllehögarna, mehreren bronze­ zeitlichen Hügelgräbern. Nach „Mellankopingevägen“ biegt der Weg nach rechts in die „Engelbrektsgatan“ ein. Die „Engelbrektsgatan“ kreuzt die M642 und führt dann als kleinere Straße weiter. Schließlich biegt die Pilger­route nach links in die „Parkgatan“ ein und dann gleich die nächste Straße rechts in die „Ripagatan“, dann links in die „Skyrtgatan“. An den Parkplätzen geht es rechts in den „Spåvägen“ weiter. Rechter Hand liegt die katholische Kirche St. Katarina, die besucht werden kann. Anschließend geht es nach links in die „Vålldammsgatan“. Dann weiter bis zu einem großen Gebäu­de mit der Aufschrift Trelleborg församling (Svenska Kyrka). Im Park hinter diesem Gebäude steht die evangelische Sankt Nicolai Kirche. Von dort geht es links zwischen den Gebäuden durch zum alten Torget mit dem Mikaelibrunnen und dann in die „Klostergård“. Auf der linken Seite befinden sich die Ruinen der Franziskaner Abtei St. Katharina. Hier endet der schwedische Mariavägen. Wenige Meter weiter ist der Fährhafen zur Überfahrt nach Sassnitz/Mukran.

St. Katharina Klosterruine (Trelle­borg):

Dort, wo heute das große Eisenkreuz steht, stand früher der Altar des Franziskanerklosters. 1267 wurde das Kloster von den Grauen Brüdern (schwedisch: Gråbröder) ge gründet. Trelleborg musste zu dieser Zeit schon groß genug sein, dass sich der Bettelorden halten konnte und genug Seelen geistliche Führung suchten. Schon vor der Reformation begann der Niedergang des Klosters. 1616 befahl der König, dass die damals schon sehr vernachlässigte und baufällige Abtei abgerissen und das Baumaterial für Lindholmen genutzt werden sollte.

Informationen zur Überfahrt

In den Sommermonaten fährt die Schnellfähre von Mukran nach Trelleborg und zurück:

www.frs-baltic.com


Ansonsten muss die Linie Trelleborg Rostock und mit dem Zug nach Sassnitz genutzt werden.

Pilger auf der Insel Rügen können alle Fragen an diese „Pilgerhandy­nummer“ richten: 0177 5606549

Morgengebet

O Herr, in deinem Arm bin ich sicher. Wenn du mich hältst, habe ich nichts zu fürchten. Ich weiß nichts von der Zukunft, aber ich ver­ traue auf dich. Amen.

(nach Franz von Assisi)

Mittagsmeditation

Alles, was ist, wie groß und gut es auch sei, besteht seine Zeit, erfüllt seine Zwecke und geht vorüber.

(nach Franz von Assisi)

Abendbesinnung

Franz von Assisi, der Gründer des Franziskanerordens, fand Gottes Größe in seiner Schöpfung und auch in den Tieren und Menschen. Die Schönheit der Schöpfung Gottes repräsentiert Gottes Geist. Es wird erzählt, dass Franziskus eines Nachts, während er den Mond betrach­tete, Gottes majestätische Schönheit so tief spürte, dass er die Glocken von Assisi läutete, damit alle anderen Einwohner auch an Gottes Schöpfung An­ teil hätten. Den ziemlich ärgerlichen Bürgern rief er zu: Hebt eure Augen auf! Seht euch den Mond an!
Auch uns ruft Franz zu: Hebt eure Augen auf und seht die Schönheit Gottes! Wo hast du dich heute berühren lassen von Gottes Schöpfung?