
Wanderung von Lund nach Dalby auf dem Sankt Olofsleden: Der Weg führt aus der Stadt heraus in hügeliges Gelände. Bei gutem Wetter hat man einen fantastischen Blick von Hardeberga aus über die Küstenebene bis Malmö und zur Öresundbrücke.
Später führt der Weg durch Wälder und den kleinsten Nationalpark Schwedens.
Ausgangspunkt: Dom zu Lund (schwedisch: Lunds domkyrka)
Ziel: Heligkorskyrkan in Dalby – über St. Knuts (Linero) und Hardeberga
Länge und Zeit: 15 km, 5 Stunden
Adresse und Kontakt Übernachtung
Lund: Winstrup Hostel, Winstrupsgatan 3, Lund, 222 22 Schweden, www.winstrupshostel.se, Tel. 0046 46 80900, fünf min. vom Dom entfernt, sehr gutes und reichhaltiges Frühstücksbuffet in Creperiet, Klostergatan, gegenüber vom Grand Hotel, Preis: etwa 37 € p.P.
Lund, Liberiet: Kungsgatan 5, Lund, 222 22 Schweden, www.lundsdomkyrka.se, Übernachtung in einer Sammelunterkunft für max. 8 Personen mit Schlafsack und Isomatte, Dusche und Küche vorhanden, nach telefonischer Anmeldung über den Pilgerpastor von Lund Tel. 0046 71 8764.
Dalby: Kontakt Kirchengemeinde: Pastor Per Lidbeck, Tel. 0046 73 5174565, per.lidbeck@svenskakyrkan.se; Gemeindemitarbeiterin Bianca Timm (deutschsprachig) Tel. 0046 20 8600 oder Tel. 0046 20 8610. Die Kirche ist von Mai bis August von 9 bis 18 Uhr geöffnet, September bis April von 9 bis 16 Uhr.
Dalby: Dalby Gästis, Tingsvägen 6, Dalby, www.dalbygastis.se, Tel. 0046 20 0006
Dalby: B & B, Klostret 5, Lundavägen 1, Dalby, monica.larn@gmail.com, Tel. 0046 708 196059
Dalby: Klockaregårdens B & B, Länsmansvägen 3, Dalby, Tel. 0046 20 1209
Hinweise:
Den schwedischen Pilgerausweis erhält man in Lund im Pilgerbüro, Mittwoch bis Freitag Pilgergebet in der Krypta der Domkirche von 9 bis 9.15 Uhr. Eine sehr detaillierte Karte für die drei Etappen in Schweden stellt die schwedische Kirche zur Verfügung:
www.pilgrimsvagen.se/wp-content/uploads/Lund-Dalby-Silvåkra.pdf
Stiftskirche/Dom (Lund):
Der älteste Dom Schwedens wurde 1104 im romanischen Stil erbaut, die beiden Türme waren im Mittelalter schmucklos. Der Dom war ein direkter „Nachkomme“ des Erzbistums Bremens und des Bremer Doms. Im frühen Mittelalter (bis zur Gründung des Erzbistums Nidaros/Trondheims war Lund der Bischofssitz für ganz Skandinavien. Ganz Skandinavien meint: Island, Norwegen, Dänemark, Schweden, Finnland, Baltikum und Pommern.
Im Mittelalter gab es in Lund 27 Kirchen, davon gehörten acht zu unterschiedlichen Klöstern. Die Reformation überstand nur der Dom, die dazugehörige Kathedralschule und die St. Peters-Klosterkirche. Erst 1863 erhielten die Türme des Doms ihre jetzige Form.
Wegbeschreibung:
Der Weg beginnt gegenüber des Pilgerzentrums Liberiet auf dem Domplatz und verläuft in südsüdöstlicher Richtung über die „Kiliansgatan“ aus der Altstadt. Am Botanischen Garten vorbei folgt der Pilgerweg dem Radweg Richtung Linero/Dalby. Ein Teil der Strecke ist gesäumt von Parks. Via Übergang quert man die Europastraße (E22) und biegt rechts ab in den „Vipeholmsvägen“ Richtung Süden, dann links in den „Hjalmar Gullbergs väg“, dann rechts bis zum „Sandbyvägen“. Von dort folgt man den Wegzeichen in Richtung Dalby/Linero.
Die erste Zwischenstation ist die Kirche St. Knuts im Neubaugebiet Linero. Gleich neben der Kirche befindet sich der Supermarkt ICA für letzte Besorgungen.
St. Knuts Kirche (Lund, Stadtteil Linero):
Die Neubaukirche im Stadtteil Linero wurde von dem schwedischen Architekten Sten Samuelson (1926–2002) geplant und 1973 eingeweiht. Im Stil der Zeit stellt eine zweite Etage in der Mitte einen stilisierten Turm dar, die Ansichtsseite ist über beide Etagen größtenteils verglast. Das Gebäude besteht aus Sichtbeton.
Wegbeschreibung:
Von St. Knuts geht der Weg hinaus aus der Stadt Richtung Osten hinauf nach Hardeberga. Durch Felder und Hecken führt der Schotterweg gerade durch und eine Anhöhe hinauf. Es lohnt sich hin und wieder zurückzublicken. Bei guter Sicht liegt einem Lund zu Füßen und leicht zur Linken sieht man hinüber nach Malmö und zur Öresundbrücke, die Schweden mit Dänemark verbindet. Hardeberga kyrka liegt idyllisch umgeben von einem Friedhof.
Hardeberga Kyrka (Hardeberga):
Die weiße mittelalterliche Kirche mit dem beidseitigen Treppengiebel am Turm ist eine weithin sichtbare Landmarke. Möglicherweise ist sie am Ende des 12. Jahrhunderts erbaut und später erweitert worden. Der Turm stammt aus dem späten Mittelalter und diente auch als Wehrturm. Die Fresken im Inneren stammen von Gottfrid Petterson aus dem Jahr 1909.
Wegbeschreibung:
Von der Kirche aus sind es noch etwa sieben Kilometer bis Dalby. Dazu verlässt man die kleine Ansiedlung Richtung Südosten und folgt den Wegweisern des Fahrradweges Richtung Dalby. An den Fischteichen von Rögle linker Hand vorbei, geht man über einen Feldweg nach Tygelsjö und von dort ins Naturreservat Billebjer. Ein kleiner Abstecher vom Hauptweg zum Aussichtspunkt Billebjer lohnt sich.
Der Weg führt über Sjöstorp vorbei am Dalby Söderskog, dem wohl kleinsten Nationalpark Europas. In Dalby ist die Heligkorskyrka leicht zu finden.
Morgengebet
Wecke mich frühe mit deiner Güte, so will ich diesen Tag begehen als einen Lobgesang!
Herr, die Sonne geht auf. Ich mache mich bereit zum Aufbruch. Mein Weg geht durch fremde Straßen und Flure.
Ich fühle mich frei, aber fremd. Die Menschen lächeln mir zu, mal neugierig, mal wissend. Ich bin ein Pilger.
Ich weiß nicht, was der Tag bringt. Wie sich das Wetter entwickelt, wie mein Schlafplatz aussehen wird. Ich bin frei von den normalen Ansprüchen des Alltags, aber abhängig von der Gastfreundschaft fremder Menschen und äußeren Verhältnissen, die ich nicht beeinflussen kann. Ich lasse meine Ängste los und vertraue auf deine Güte und Vorsorge. Amen.
Mittagsgebet
Auf der Höhe des Tages halten wir inne. Lasst uns Herzen und Hände erheben zu Gott, der unseres Lebens Mitte ist.
Gott, lass uns innehalten auf unserem Pilgerweg.
Wir sind umgeben von deiner Schöpfung. Unser Blick geht weit hinaus ins Land. Und er kehrt zurück in unsere unmittelbare Nähe. Wir sehen Blumen und Bäume. Wir hören die Vögel. Wir nehmen unsere Mitmenschen wahr und sehen sie, als von dir gewollt und geliebt. So wie wir uns sehen, als von dir gewollt und geliebt.
All diesen Reichtum hast du in unsere Obhut gegeben, ihn zu bewahren und zum Guten zu nutzen.
Wir danken dir! Amen.
Abendbetrachtung
Macht euch keine unnützen Sorgen um euren Lebensunterhalt. Bedeutet Leben nicht mehr als essen und trinken? Und sind Menschen nicht wichtiger als Sachen?
Seht euch die Vögel an. Sie säen nicht und ernten nicht. Und Gott kümmert sich um sie. Oder die Blumen, die auf den Wiesen blühen! Sie mühen sich nicht ab und können weder spinnen noch weben. Aber selbst der reiche König Salomon war nicht prächtiger als eine dieser Wiesenblumen.
Wenn Gott die Wiesenblumen so schön macht, die heute blühen und morgen Heu sind, wird er sich nicht viel mehr um euch Menschen kümmern? Vertraut ihr Gott so wenig?
Macht euch keine Sorgen. Nur Menschen, die Gott nicht kennen, lassen sich von solch oberflächlichen Dingen bestimmen. Gott weiß doch, dass ihr das alles braucht.
Setzt euch für das Reich Gottes ein. Dafür, dass sein Wille geschieht. Alles andere wird euch dann zufallen. (nach Matthäus 6)

Wanderung von Dalby nach Börringekloster auf dem Mariavägen: Wie eine Perlenkette lagen die Klöster auf diesem Weg aufgereiht. Reisende konnten so in früherer Zeit Unterkünfte entlang des Weges finden. Der Weg wurde nach der Pilgerkirche Fru Alstad (Fru Alstad steht für Maria, die Mutter Jesu) benannt.
Ausgangspunkt: Heligdomskyrka Dalby
Ziel: Börringekloster
Länge und Zeit: 31 km, 9 Stunden
Adresse und Kontakt Übernachtung
Gödelöv (15 km): In Gödelöv gibt es eine Pilgerunterkunft (schwedenro tes Häuschen) südlich der Kirche. Allerdings ohne Wasser und Elektrizität, nur mit Isomatte und Schlafsack nutzbar, für bis zu vier Personen. Der Tür code muss telefonisch (Tel. 0046 48 0375) erfragt werden. Der Schlüssel für die Toilette auf dem Friedhof befindet sich im Haus.
Sturup (24 km): SturupAirport Hotel, Malmö Airport, 23032 Malmö/ Sturup, Tel. 0046 40 500570, www.sturupairporthotel.se, etwa 400 m abseits des Pilgerweges
Hinweise:
Dalbys Supermarkt Hemköp ist täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet. In Genarp, in der Straße Heckebergavägen befindet sich eine Konditorei (Nr. 16), ein Coop-Supermarkt (Nr. 13) und ein Geldautomat (Nr. 3). Eine Apotheke gibt es in Lillegårdsvägen 6. Der Supermarkt ICA hat täglich von 8 bis 21 Uhr geöffnet. Auch auf dem Flughafen Sturup befindet sich ein Supermarkt und ein Geldautomat. Wichtig! Für den nächsten Tag müssen Vorräte besorgt werden, da zwischen Börringekloster und Trelleborg keine Einkaufsmöglichkeit ist. Die heutige Route ist unter
www.pilgrimsvagen.se/pilgrimsvagen/mariavagen
einzusehen oder unter
www.pilgrimsvagen.se/wp-content/uploads/Börringekloster-Dalby.pdf.
Heligkorskyrka (Dalby):
Die Kirche stammt aus dem 11. Jahrhun dert, eventuell ist sie älter als der Dom zu Lund und damit die älteste Kirche des Nordens. Ihr Stil ist rein romanisch. Sie war für einige Jahre Bischofssitz unter dem deutschen Bischof Egino (*unbek.–1072), dessen Statue sich in der Kirche befindet. Das behutsam sanierte Innere mit den schönen Rundbögen, der Krypta und dem harmonisch geformten Taufbecken ist sehenswert. Die Kirche ist täglich geöffnet: Mai–August 9–18 Uhr, September–April 9–16 Uhr
Wegbeschreibung: Von Dalby nach Gödelöv Kyrka (15 km)
Der Pilgerweg führt in östlicher Richtung aus der Stadt. Vorbei an Dalbys Pizzeria über „Veberödsvägen“ biegt der Weg links in den „Östra Möllavägen“ ein. Beim Fahrradweg rechts in den Tunnel. Hier gibt es viele Spazier und Radwege. An der ersten Triangel den linken Weg und dann der zweite Weg rechts – Richtung Spielplatz – rechter Hand ist ein rotes Haus, dann rechts bei der Triangel in den Schotterweg einbiegen (Fahrrad und Reitweg). Auf diesem geht es links vorbei an der Mühle bis zu den orangefarbenen Markierungen des „Skåneleden“ rechter Hand. Dem „Skåneleden“ folgt man bis zum „Ugglarpssee“, wo der Pilgerweg rechts abbiegt und durch ein Forstgebiet verläuft. Hier geht es geradeaus und dann, an der Kreuzung S Fästan, rechts nach Gödelöv.
Gödelöv Kyrka (Gödelöv):
Im Jahr 1767 sollte die Kirche in Gödelöv auf königlichen Befehl abgerissen werden. Dies hatte der Bürgermeis ter von Häckelberga beim König erwirkt. Die Arbeiter aus Häckelberga rückten an – und wurden von den aufgebrachten Einwohnern von Gödelöv vertrieben. Wieder und wieder versuchten es die Arbeiter, ohne Erfolg. Schließlich kamen die Arbeiter aus Häckelberga mit den lokalen und regionalen Autoritäten. Aber auch diesmal wurden sie von einer großen Menge Männer, Frauen und Kinder abgehalten, die ihre Kirche mit Steinwürfen verteidigten und die Arbeiter und Autoritäten wieder vertrieben. Zusammen mit dem lokalen Adligen Fredrik Gyllenkrok of Björns torp schickten sie einen neuen Antrag zum König und endlich bekamen sie Antwort von Gustav III. Sie durften ihre Kirche behalten. So steht nun diese Kirche aus dem 13. Jahrhundert bis heute durch den Mut und Widerstand der Gödelöver Bürger.
Von Gödelöv nach Genarp Kyrka (2 km)
Der Weg von Gödelöv nach Genarp verläuft „von Kirchturm zu Kirchturm“. Von der Hauptstraße geht der Weg rechts ab in den „Kyrkovägen“ und einige Meter weiter steht man vor der nächsten Kirche.
Genarp Kyrka (Genarp):
Genarp hatte nicht solche mutigen Bürger. Das ursprüngliche Gotteshaus von Genarp wich vermutlich während der Reformation um 1536 dieser neuen Kirche. Die Tauffünte der Kirche stammt aus den Ruinen des AllerheiligenKlosters in Lund und wird auf das 11. Jahrhundert datiert.
Genarp nach Börringekloster (14 km):
Vom „Kyrkovägen“ verläuft der Weg in den „Sandvägen“, der in das Naturreservat Risen übergeht. Vom Parkplatz im Reservat folgt man der dort angebrachten Karte bis zur Straße. Dort trifft der Weg wieder mit dem „Skåneleden“ zusammen. Von hier an führt ein orangefarbenes Wegzeichen bis zum Flugplatz Sturup. Vom Flughafen aus geht es weiter Richtung Süden auf dem „Västerlångvägen“ und dann weiter links ab auf dem „Nötesjövägen“. Vor Nötesjö biegt der Weg rechts ab, dann an der Kirchenruine von Börringe vorbei, bevor er durch einen Tunnel die Europastraße (E65) kreuzt. Der Weg ist nicht gekennzeichnet. Es empfiehlt sich, die Karte zu benutzen.
Gebet der Heiligen Birgitta
Herr, zeige uns deinen Weg und mach uns willig, ihn zu gehen.
Mittagsmeditation
Auf der Höhe des Tages halten wir inne. Wir kommen zur Ruhe. Wir setzen die Rucksäcke ab. Wir gönnen unseren Füßen Entlastung. Wir schließen unsere Augen und danken für den ersten Teil des Tages. Für Gespräche, Begegnungen, kleine Freundlichkeiten. Für den Weg, den wir bisher zurückgelegt haben: innerlich und äußerlich.
Wir spüren unserem Atem nach, wie er kommt und geht. Wir schicken unseren Atem dorthin, wo es schmerzt: zu den Füßen, in die Schultern, …
Wir nehmen wahr, wo unser Körper entspannt ist.
Wir spüren die Sonne, den Wind auf unserer Haut. Wir lauschen auf die Ge räusche um uns herum.
Wir öffnen unsere Augen und sehen, was uns umgibt. Wir danken.
Abendbetrachtung
Am Ende dieses langen Tages lege ich alles ab, was mich bedrückt. Ich lasse mich fallen in Gottes Hände. Voller Vertrauen, dass er für mich sorgt. Voller Vertrauen, dass mein Schlaf tief und erfrischend ist. Voller Vertrauen, dass auch der morgige Tag in Gottes Händen liegt. Danke, Gott! Amen.
