Jeder Mensch ist ein Mittelpunkt, sagte Oberbürgermeister Dr. Alexander Badrow in seiner Begrüßung zur Gedenkfeier für ordnungsrechtlich bestattete Personen am Vormittag des 23. April 2022 auf dem Zentralfriedhof in Stralsund. Im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes wurden so 14 Personen aus Stralsund in den Mittelpunkt gestellt, die im zurückliegenden Jahr durch das Ordnungsamt bestattet wurden, weil etwa keine Angehörigen ausfindig gemacht werden konnten. Gott hat jeden Menschen beim Namen, der etwas ganz besonderes bedeutet, betonte Martina Steinfurth, Leiterin des Caritas-Hospizdienstes und des Betreuungsvereins des Lazarusdienstes, bevor die Namen der verstorbenen Personen verlesen wurden. Ein schönes Blumengesteck, an dem die Namen der Verstorbenen festgehalten waren, wurde feierlich niederlegt.

Nach einem stillen Gedenken erinnerte Pastor Christoph Lehnert von der evangelischen Kirchengemeinde St. Marien, dass jeder dieser Menschen in dieses Leben hineingeboren wurde und Freude und Leid erlebt hat. Er betonte, dass wir zwar nicht genau wissen können, wie die Umstände bei jedem einzelnen waren, aber bestimmt eine große Einsamkeit das Leben geprägt hat. Gott hat sie aus diesem Leben wieder abberufen. Seiner Barmherzigkeit dürfen wir jeden Menschen anvertrauen, wie Jesus es in dem Abschnitt aus dem Johannesevangelium, das Pfarrer Johannes Schaan von der katholischen Pfarrei St. Bernhard vorgetragen hatte, sagte: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben".

Mit einem Dankeswort an alle, die mitgestaltet und mitgebetet hatten, wandte sich Herr Viecens, der Leiter des Zentralfriedhofs, an alle, die gekommen waren und bekräftigte, dass niemand in der Anonymität verschwinden dürfe, dafür muss sich die Gesellschaft einsetzen, denn jeder Mensch hat eine Würde. Ein herzliches Dankeschön gehörte auch Kristin Löper und Peter Sitte, die der Andacht einen würdigen musikalischen Rahmen gaben.