In diesem Jahr war alles anders. Wegen Corona oder besser gesagt Covid 19 stand nicht genau fest, ob wir in diesem Jahr das Friedenslicht in unseren Kirchen begrüßen können. Wie glücklich war ich, als ich am Samstag vor dem 1. Advent in der Show der 100000 Lichter hörte, dass das Friedenslicht in Deutschland angekommen ist.

Es sollten aber drei Wochen vergehen bis endlich am Samstag vor dem 4. Advent das Friedenslicht in unserer Kirche brannte. Diesmal nicht durch die Pfadfinder in den Norden gebracht, sondern unser Gemeindereferent Stephan Mark brachte das Friedenslicht aus Brandenburg mit.

So begann ich am 4. Adventssonntag das Friedenslicht auf dem Darß zu verteilen. Wie groß war die Freude von unserem Ruheständler Pfarrer Klaus Funke, als ich ihm das Licht überreichen konnte.

Und selbst bei einer Familie, die ich regelmäßig besuche, die ich aber bei meiner Rundreise mit dem Friedenslicht beglücken wollte, hinterließ ich dieses in einer kleinen Laterne mit einem Hinweisschild. Am Abend berichteten Sie mir, wie glücklich sie waren, als sie es vor Ihrer Tür fanden.

In diesem Jahr hatte ich leider nur wenig Zeit das Friedenslicht zu verteilen. 3 ½ Tage  sind eine kurze Zeitspanne, um das Licht so vielen wie möglich zu bringen.

So bin ich jedoch froh, dass das Friedenslicht nicht nur in unserer Kirche sondern auch in der evangelischen Kirche in Barth, Zingst, Prerow und in der Nikolaikirche (bei der Krippe) in Stralsund brannte. Aber auch einigen Gemeindemitgliedern konnte ich das Friedenslicht noch zu Hause vorbeibringen.

Da das Friedenslicht auch Grenzen überwinden kann, habe ich es auch an meine Nachbarn weitergegeben. Nicht alle kannten den Brauch, aber wenn ich abends im Dunkeln die brennenden Kerzen in den Fenstern sehe, freue ich mich darüber.

Wir sehnen uns alle nach Licht, Wärme und Liebe. Gerade in diesen Tagen, wo Dunkelheit uns umgibt und wir jeden Tag die Zahlen der an Covid 19 Erkrankten bzw. Verstorbenen hören wird unser Herz schwer und Sorgen und Ängste bedrücken uns. Und gerade in dieser Zeit will uns dieses Licht Mut machen und sagen: Fürchtet Euch nicht! Ich Jesus Christus bin in das Dunkel dieser Welt gekommen um sie zu erhellen. Ich bin das Licht der Welt. Fürchtet Euch nicht! Wir sind nicht alleingelassen. Mit Christus werden wir auch diese schwere Zeit überstehen.

Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt, das Friedenslicht 2021 ist da und kann verteilt werden. Ich hoffe, es entdecken mehr die Freude, an der Weitergabe des Friedenslichtes. Ich verspreche Ihnen, alle Mühe ist vergessen, wenn die Augen leuchten und ein Lächeln in den Gesichtern erscheint.

Ihr Diakon Jürgen Seidel