Musikalisch Weihnachtliches

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# Bericht

Musikalisch Weihnachtliches

Wie war das noch in den letzten Jahren in der Weihnachtszeit? In den Christmetten reihte sich ein musikalischer und gesanglicher Höhepunkt bei übervollen Kirchen an den anderen. Diesmal ist spürbar auch für die Nichtsänger und nicht so musikalischen Gemeindeglieder, dass uns etwas fehlt. Denn seit wir wegen Corona nicht mehr singen dürfen, sind unsere Gottesdienste nicht nur wegen der Abstandsregeln anders. Das war gerade jetzt zu Weihnachten besonders zu spüren. Umso mehr ein ganz besonderes Dankeschön an all diejenigen, die uns musikalisch und gesanglich den Regeln der Pandemie entsprechend unsere Gottesdienste verschönten.

Haben wir aber auch Respekt vor all denen die sich in solcher Corona-Situation zurückziehen. Bleiben wir einander verbunden und zünden in unseren Fenstern zu Hause Kerzen als Lichtstrahl für eine sich wieder öffnende, aber doch anders werdende Zukunft, an. Ob auf der Insel Rügen, auf dem Darß, in den Städten oder im weiten Land zwischen Recknitz, Tollense und Peene in unserer Pfarrei Sankt Bernhard wird die frohe Botschaft weitergegeben. Bald hoffentlich auch wieder mit reichlich musikalischer Unterstützung.

Begleitende Musik und Gesang zu Gottesdiensten gab es schon in unserer katholischen Gemeinde Heilige Dreifaltigkeit Stralsund 1775 zu ihrer nachreformatorischen Gründung. Mit Instrumenten und Stimmenklang wird nicht nur der Kirchenraum erfüllt. In der mitfeiernden Gemeinde wird Begeisterung und Jubel beim mit Singen spürbar.

In napoleonischer Zeit gab es schon einmal eine Zeit kaum Gesang, keinen Chor und keine Schola mehr. Im Krieg geht eben vieles nur sehr reduziert und einiges gar nicht. Dann zu Zeiten von Karmelitenpater Herrn Pfarrer Wendelin Zink in den 1810 -20 Jahren gab ein ganz spezifisches, eigenes nur in unseren Gottesdiensten verwendetes katholisches Stralsunder Gemeindegesangbuch, so steht es in den Analen. Besonders im Lobpreis zeigten sich in der Gemeinde verstärkt wieder Aktivitäten. Im Archiv soll es von besagten Gesangbüchern sogar noch ein Exemplar geben.

Weiter in der Stralsunder Chorchronik. Es ist wieder im Gesang und musikalisch relative Stille im 1. Weltkrieg. Zumindest ist in der Chronik nichts darüber zu finden. Herr Joseph Dobroschki gründete nach dem 1. Weltkrieg während seiner Amtszeit als Kirchenmusiker 1919-1932 den ersten katholischen Kirchenchor in Stralsund. Der Chor wurde über den 2. Weltkrieg und die NS-Zeit hinweg von der Gemeinde in unterschiedlichster Besetzung unter Mühen bis in die sozialistischen DDR-Zeiten mehr oder weniger aufrechterhalten.

Vier Pfarrer-Persönlichkeiten haben daran neben den sich in Stralsund niedergelassenen Schwestern vom Orden der Borromäerinnen ihren oft nicht unerheblichen Anteil. So sind da zu nennen Pfarrer Matthias Wahl, Prälat Friedrich Radek, Pfarrer Georg Ketz und Pfarrer Wolfram Lewicki. Natürlich gab es auch verschiedene sangesfreudige Kapläne in unserer Gemeinde im Laufe dieser Zeit. Als dann Sr. Wiborada von den Borromäerinnen in ihr Görlitzer Mutterhaus zurückging, gab es einige Jahrzehnte lang keinen Chor mehr. Wie schön als er unter der Initiative von Herrn Thomas Schmittenbecher, damals Kapellmeister am Theater in Stralsund wiederbelebt wurde. So wurde der Kirchenchor am 22. Februar 1996 unter Pfr. Monsignore Reinhold Janiszewski erneut gegründet. 1999 übernahm der in unserer Gemeinde kurzzeitig angestellte Kantor Herr Jochen Schubert ein paar Jahre den Chor. Zwei Jahre von 2002-2003 war Frau Riedel Chorleiterin. Herr Peter Sitte leitete den Chor im Anschluss bis 2007 ehrenamtlich. Danach übernahm Herr Thomas Kaiser bis er sein Theologiestudium aufnahm, das er zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen hat. Der 75. Geburtstag von Pfr. Monsignore Reinhold Janiszewski 2011 war Anlass für ein Großprojekt mit einem Projektchor, dem Frau Sigrid Hammer mit Unterstützung ihres Ehemanns Herrn Bernhard Hammer ein entscheidendes Gesicht gab. Die anspruchsvollen und festlichen Chorleistungen trugen danach jahrelang zur Bereicherung unserer Gottesdienste bei. Sigrid Hammer leitete den Kirchenchor unter Pfarrer Andreas Sommer von 2011 bis ins Frühjahr 2020 ehrenamtlich.

Über das musikalische und gesangliche Wirken in den anderen Gottesdienst Orten unserer Pfarrei Sankt Bernhard vermag ich nicht viel zu sagen. Sicher ist aber, dass sich dort ebenso Pfarrer, Kapläne und Gemeindeglieder eingesetzt haben. Darüber zu berichten obliegt Gemeindemitgliedern aus den Gemeinden vor Ort, ganz authentisch im eigenen Erleben.

Nun haben wir Corona, aber Chor und Gesang sollen weitergehen. Trotz der intensiven Corona Einschränkungen ist unter Pfarrer Johannes Schaan seit 2020 Frau Rhea Böhme bei uns als Kirchenmusikerin vorläufig tätig. Das Erzbistum hat den neugegründeten Pfarreien, also auch für unsere Pfarrei, ab 2021 die finanzielle Unterstützung für einen höheren Stellenanteil zugesagt. Möge statt Corona bald wieder Gesang und Chor angesagt sein. Die Chormitglieder nebst Pfarrer und Kaplan fiebern darauf hin und die hörende Gemeinde wartet sehnsüchtig darauf, bald wieder mitsingen zu dürfen.

Roland Steinfurth

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