04/01/2025 0 Kommentare
Das Heilige Jahr 2025
Das Heilige Jahr 2025
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Das Heilige Jahr 2025
Mit der Verkündigungsbulle „Spes non confundit“ hat Papst Franziskus im Mai letzten Jahres das Heilige Jahr 2025 verkündet und am 25. Dezember 2024 feierlich eröffnet. Die ersten Worte seines Schreibens geben die zentrale Botschaft dieses Jahres an „Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“ (vgl. Röm 5,5). Es ist eine Hoffnung, die trotz aller Herausforderung des irdischen Lebens besteht und auf der Gewissheit der Liebe Gottes gründet, also mehr als Optimismus ist. „Tatsächlich täuscht die christliche Hoffnung nicht und sie enttäuscht nicht, denn sie gründet sich auf die Gewissheit, dass nichts und niemand uns jemals von der göttlichen Liebe trennen kann“ (Nr. 3).
Papst Bonifaz VIII. führte die Heiligen Jahre im Jahr 1300 erstmalig ein. Es sind besondere Jahre, die „für die ganze Kirche eine intensive Erfahrung der Gnade und der Hoffnung“ sind. Heilige Jahre finden mit einigen Ausnahmen alle 25 Jahre statt. Ein wesentliches Zeichen dieser Jahre sind die Heiligen Pforten in den vier päpstlichen Basiliken in Rom. Sie werden nur im Heiligen Jahr geöffnet und können dann durchschritten werden, „um die lebendige Erfahrung der Liebe Gottes zu ermöglichen, die im Herzen die sichere Hoffnung auf Rettung in Christus weckt“ (Nr. 6) Er ist der Heilige schlechthin, der gute Hirt, unser Retter und Erlöser, der von sich selbst gesagt hat: „Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden“ (Joh 10,9). Daher ist es immer die Begegnung mit ihm, die uns rettet. Die Heiligen Pforten wie auch alle anderen Gnaden des Heiligen Jahres weisen auf Christus hin und führen zu ihm.

Da die Heiligen Pforten in Rom und von den meisten nicht so leicht zu erreichen sind, gehört auch das Pilgern oder Wallfahren wesentlich zu einem Heiligen Jahr. Dazu schreibt der Papst: „Es ist kein Zufall, dass das Pilgern ein wesentliches Element eines jeden Heiligen Jahres darstellt. Sich auf einen Weg zu begeben, ist typisch für diejenigen, die sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens machen. Eine Fußwallfahrt trägt sehr dazu bei, den Wert der Stille, der Anstrengung und der Konzentration auf das Wesentliche wiederzuentdecken“ (Nr. 5). Auch wer nicht nach Rom pilgern kann, ist eingeladen, in diesem Heiligen Jahr „Pilger der Hoffnung“ zu sein oder zu werden. Unser Erzbischof Dr. Heiner Koch hat am 29. Dezember 2024 das Heilige Jahr in unserem Erzbistum eröffnet und vor allem die drei Basiliken Sankt Hedwigs-Kathedrale (Berlin-Mitte), Rosenkranz-Basilika (Berlin-Steglitz) und Johannesbasilika (Berlin-Neukölln) zu besonderen Pilgerorten des Heiligen Jahres erhoben. Darüber hinaus gibt es aber noch viele andere Orte und Gelegenheiten, die auch auf der Webseite des Erzbistums angezeigt werden, um die Gnaden dieses Jahres zu erfahren. Darunter sind auch die Angebote der Ökumenischen Pilgerinitiative Vorpommerns e.V.
Ein weiteres wesentliches Gnadengeschenk des Heiligen Jahres ist der Ablass, der vor allem im Zusammenhang mit dem Sakrament der Buße und dem Gebet erworben werden kann. Diesen erklärt Papst Franziskus in seinem Schreiben anschaulich: „Wie wir jedoch aus eigener Erfahrung wissen, „hinterlässt die Sünde Spuren“, sie hat Folgen: nicht nur äußere, im Sinne von Folgen des begangenen Bösen, sondern auch innere, insofern als „jede Sünde, selbst eine geringfügige, eine schädliche Bindung an die Geschöpfe nach sich [zieht], was der Läuterung bedarf, sei es hier auf Erden, sei es nach dem Tod im sogenannten Purgatorium“ (KKK 1472). Daher bleiben in unserem schwachen, vom Bösen verführten Menschsein „Folgen der Sünde“. Diese werden durch den Ablass beseitigt, und zwar immer durch die Gnade Christi, der, wie der heilige Paul VI. schrieb, „unser ,Ablass‘“ ist.“ Über die Gewährung eines Ablasses während des Heiligen Jahres 2025 gibt es ein eigenes Schreiben von der Apostolischen Pönitentiarie, in dem die Möglichkeiten und Voraussetzungen für den Erwerb des Jubiläumsablasses erklärt werden.
Das Heilige Jahr 2025, in dem wir mit unseren evangelischen Schwestern und Brüdern der 500 Jahre Reformation in Stralsund gedenken und das Jubiläum von 250 Jahren katholisches Leben in Stralsund und Vorpommern feiern, beginnt im Januar mit der Allianzgebetswoche unter dem Thema "Hope - Miteinander Hoffnung leben." Das kann kein Zufall sein. Sie wird Ausdruck unseres gemeinsamen Wunsches sein, dass dieses Jahr ein Jahr der Hoffnung und Gnade für uns und alle Menschen unseres Landes, unserer Städte und Dörfer werde. Mit den abschließenden Worten aus der Verkündigungsbulle von Papst Franziskus: „Das kommende Heilige Jahr wird also von der Hoffnung geprägt sein, die nicht schwindet, der Hoffnung auf Gott. Es helfe uns, das nötige Vertrauen wiederzufinden, in der Kirche wie in der Gesellschaft, in den zwischenmenschlichen Beziehungen, in den internationalen Beziehungen, in der Förderung der Würde eines jeden Menschen und in der Achtung der Schöpfung. Möge unser gläubiges Zeugnis in der Welt ein Sauerteig echter Hoffnung sein, die Verkündigung eines neuen Himmels und einer neuen Erde (vgl. 2 Petr 3,13), in der wir in Gerechtigkeit und Eintracht zwischen den Völkern leben können und die Erfüllung der Verheißung des Herrn erwarten. Lassen wir uns fortan von der Hoffnung anziehen und lassen wir zu, dass sie durch uns auf jene überspringt, die sich nach ihr sehnen. Möge unser Leben ihnen sagen: „Hoffe auf den Herrn, sei stark und fest sei dein Herz! Und hoffe auf den Herrn!“ (Ps 27,14). Möge die Kraft der Hoffnung unsere Gegenwart erfüllen, während wir zuversichtlich auf die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus warten, dem jetzt und in aller Zukunft Lob und Herrlichkeit gebührt" (Nr. 25).

Die Jubiläumsglocke
Geschenk der päpstlichen Glockengießerei Agnone
zum Heiligen Jahr an Papst Frankziskus
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