Katholisches Leben in Stralsund – eine Zeitschiene bis in die Gegenwart - Episode 2

Katholisches Leben in Stralsund – eine Zeitschiene bis in die Gegenwart - Episode 2

Katholisches Leben in Stralsund – eine Zeitschiene bis in die Gegenwart - Episode 2

# Jubiläum250

Katholisches Leben in Stralsund – eine Zeitschiene bis in die Gegenwart - Episode 2

Der 30jährige Krieg und das danach - Wallenstein vor Stralsund

Im 30.-jährigen Krieg im Jahr 1628 versuchte Wallenstein mit seinen kaiserlichen Truppen die Stadt einzunehmen. Albrecht von Wallenstein war Feldherr im Dreißigjährigen Krieg. Er war Machtmensch, Hochverräter für andere und wurde schließlich ermordet. Kaiser Ferdinand der II. nutzt ihn bei seiner Auseinandersetzung mit dem dänischen König Christian IV., später auch in den Krieg mit dem Schwedenkönig Gustav II. Adolf. Stralsund wieder unter kaiserliche, katholische Herrschaft zu bringen war sein Ziel. Was ihm aber nicht gelang. Stralsund damals eine Festung, die ihres Gleichen im Vorpommerschen Raum sucht. 

Ein Gedicht von Albert Möser kündet davon:

WALLENSTEIN VOR STRALSUND

Mit Hörnergetön in blitzender Wehr
Vor Stralsunds Wälle zog Friedlands Heer;
Ringsum längst zwang er die Länder ins Joch,
nur Stralsund trotzte, das mächtige, noch.
Doch eh noch Kartaunen erdröhnten im Feld,
entbot er sich die Ratsherrn ins Zelt;
die traten gefaßt vor sein Angesicht
und zitterten nicht.

Der Friedländer sprach: „Ihr Herren vom Rat,
dem Trotz nun entsaget, bevor es zu spat!
Nach Recht und Gesetz ist mein dieses Land,
so will es der Kaiser, Herr Ferdinand.
Drum fügt euch und tut, was der Mächt`ge gebeut,
vom Gewehr laßt und ergebt euch noch heut`!“
Drauf sprachen die Ratsherrn, getreu der Pflicht:
„Dat don wi nich!“

Das Wort, es weckte gar herben Verdruß
Dem bömischen Generalissimus;
Doch zwang er sich noch und Sprach:“Wohlan!
Geehrt stets hab`ich den tapferen Mann.
Drum sei euch gelassen der Freiheit Glück,
zahlt ihr mir Geldes ein tüchtiges Stück!“
Die Ratsherrn entgegneten ernst mit Gewicht:
„Dat Hebben wi nich!“

Da hob sich aufs höchste des Friedländers Groll,
an seinen Schläfen die Ader schwoll,
er ballte die Faust, und mit grimmigem Mut
warf er zur Erde den Feldherrnhut.
Er nannte die Bürger verruchte Gesell`n,
Schurken, Verräter und schnöde Rebell`n.
Drauf sprachen die Ratsherrn gelassen und schlicht:
„Dat sünd wi nich!“

Sie schieden hinweg, auf nahm sie das Tor;
Der Friedländer indessen, der rasende, schwor:
„Und hing es mit Ketten am Himmelszelt,
Stralsund, das hohe, das trotzige, fällt!“ –
Viel Kugeln verschoß er in grimmigem Haß,
bestürmte die Stadt ohne Unterlaß,
er wollte sie strafen mit blut`gem Gericht –
und nahm sie nicht. 

Hätte Wallenstein gesiegt wäre unsere Religion und Glaubens Geschichte anders geschrieben worden. So lebten die Stralsunder lange Zeit unter schwedischer Herrschaft. Ständig wurden damals schon Kriege geführt. In den Nordischen Kriegen werden für Stralsund als Garnisonsstadt, Söldner aus vielen verschiedenen Ländern angeworben, darunter auch viele Katholiken, zeitweilig waren es in Stralsund   bis zu 500. So machte sich die schwedische Kommandantur und der Gouverneur Gedanken, diese Katholiken auch in ihrem Bekenntnis seelsorglich zu betreuen. Das Jahr 1775 wird hierfür ein entscheidendes Jahr.

Roland Steinfurth
Pfarrei St. Bernhard
Gemeinde Hl. Dreifaltigkeit Stralsund

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