06/12/2024 0 Comments
Wie kurz kann ein Pilger-Erleben sein?
Wie kurz kann ein Pilger-Erleben sein?
# Pilgerinitiative-de

Wie kurz kann ein Pilger-Erleben sein?
Was ist Pilgern? Oder wie kurz kann ein Pilgererleben sein?
Die Frage hat sich ganz sicher schon jeder und jede unter euch gestellt.
Meine Lieblingsdefinition dazu stammt aus einer Diplomarbeit von Sarah Marlene Pali und lautet „Ein Pilger ist jemand der geht und jemand der sucht.“
Als ich gestern auf meinem alltäglichen Waldspaziergang hier vor meiner Haustür unterwegs war, kam mir dieser Satz noch einmal in den Sinn. Der Himmel war bedeckt, es schien kaum hell zu werden, entlaubte Bäume, große Pfützen, die Welt war schwarz/weiß und nebelig.

Nach kurzer Zeit schon änderte sich mein Fokus, als ich interessante Spuren auf dem Weg fand, kurze Recherche im WWW, es waren Dachsspuren, die ich noch nie so bewusst gesehen hatte. Ich verweilte an der großen Pfütze und erkundete die Spiegelbilder, Wolken, Äste …, sah ich im Spiegel viel klarer als in der direkten Begegnung. Nun war mein Entdeckergeist, mein kindlicher Blick auf die Umgebung geweckt. Ich sah mir die Bäume genauer an, sah in knorrigen Ästen plötzlich Formen und besondere schöne Strukturen. Und mir kam der Gedanke, dass der Dezember in seiner Ruhe und Stille hier draußen doch ein wunderbarer Monat ist für eine Kurzpilgertour.

Ich bin immer wieder auf der Suche. Auch wenn ich mittlerweile viele Antworten gefunden habe, bewegen mich oft Fragen nach dem nächsten Schritt, nach dem Wahrhaften, nach einer Essenz. Und oft halten mich eigene Glaubenssätze oder Aussagen von Menschen mich davon ab, mein wirkliches Ich wahrzunehmen. In der Natur scheint es ganz einfach zu sein. Ein Ahorn ist ein Ahorn und eine Eiche eine Eiche, das erkennt man auch ohne, dass die Bäume Blätter tragen.
Unter Pilgern ist der Psalm 121 ja hinlänglich gut bekannt.
Ein Wallfahrtslied. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.
Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht.
Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht.
Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand,
dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts.
Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele.
Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!
Nun ist das mit den Bergen in Pommern ja so eine Sache. Aber mir kam auf diesem kurzen Weg eine Hilfe und eine Freude aus der Landschaft entgegen, mit Freuden so zu sein, wie Gott mich gedacht hat und fallen zu lassen, was nicht zu mir gehört, wie auch die Bäume ihre Blätter fallen gelassen haben.
Für mich war dieser Spaziergang auf alle Fälle ein Pilgergang. Welche Gedanken kommen euch dazu? Mögt ihr eure Erlebnisse in unserer Pilgergemeinschaft teilen? Vielleicht auf dem nächsten Pilgerstammtisch oder auch mal über einen kleinen Blogbeitrag.
/Sabine Petters
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